Wie gingen die Menschen auf einer Burg auf das WC?

Eine Klospülung gab es in Ritterburgen nicht. Das "Produkt" des Toilettengangs fiel einfach in den Burggraben.

Jeder Mensch muss mal....auch die Leute, die auf einer Burg lebten. Wie war das früher auf den Burgen mit den Toiletten? Carmen, 10 Jahre, möchte wissen, wie die das damals funktionierte.

Auf einer Burg gab es in jedem Geschoss einen oder mehrere Erker, in dem sich ein stilles Örtchen - auch "Heymliches Gemach" genannt - befand. Der Sitz war eine Steinplatte mit einem runden Loch. Davor war eine Tür oder ein Stoff, so dass niemand hineinsehen konnte. Es gab sogar mehrsitztige Toiletten.

Diese Aborte lagen am Kaminschacht und waren deshalb nicht zu kalt. Gereinigt wurden sie mit Stroh oder einem Schwamm.

Wenn ein Burgbewohner auf dem Klo war, fiel sein "Produkt" durch einen senkrechten Schacht in den Burggraben oder in eine extra angelegte Jauchengrube. Ihr könnt euch vorstellen, dass das manchmal ganz schön stank.
 

Genaugenommen stimmt der Begriff WC (englische Abkürzung für Wasserklosett)  bei den Rittern nicht, denn eine wasserbetriebene Spülung mit Kanalsystem gab es auf den Burgen nicht. Sie wurden erst viel später auf manchen Schlösser eingebaut.

So wurde ein edles Wasserklosett  1861 in der Coburger Ehrenburg errichtet. Extra für Queen Victoria, die als Ehefrau des Coburger Prinzen Albert häufig m Schloss Ehrenburg zu Besuch war. Es kann noch heute dort besichtigt werden.