Was macht unser Herz?

Das Herz leistet jeden Tag in unserem Körper Schwerstarbeit. Gesteuert vom Sinusknoten werden bis zu 10.000 Liter Blut durch die Organe gepumpt.

Wenn vom Herz die Rede ist, geht es meistens um tiefe Gefühle. Dabei besteht dieses Organ nüchtern gesehen nur aus zwei Pumpen. Doch was macht das Herz genau? Das möchte auch Julian aus Österreich wissen.
Wie arbeitet das Herz?

Fest steht, dass wir ohne das Herz nicht existieren könnten. Was dieses Muskelpaket leistet, ist absolut rekordverdächtig. In allen höheren Lebewesen haben sich linkes und rechtes Herz zu einem einzigen Organ zusammengeschlossen.

Das Herz besteht aus zwei Kammern und ist normalerweise 300 Gramm schwer. Es zieht sich 60 bis 70mal in der Minute zusammen. Mit 100.000 Schlägen presst das Herz täglich bis zu 10.000 Liter Blut durch die feinen Kapillarnetze der Organe. Dabei leistet das faustgroße Organ dieselbe Arbeit wie ein Lastenträger, der 30 Zentner Kohlen vom Hof hinauf in den 3. Stock schleppt. Wohlgemerkt ist das nur die Mindestleistung. Bei jeder größeren Anstrengung leistet das Herz fünfmal so viel.

Eigene Kommandozentrale

Während jeder andere Muskel vom Gehirn kommandiert wird, besitzt das Herz einen eigenen Schrittmacher: den Sinusknoten. Das ist eine hirsekorngroße Ansammlung von Nervenzellen in der Wand des rechten Vorhofs. Dieser Knoten erteilt dem Herzen elektrische Befehle, die sich während des Herzschlags über den ganzen Körper ausbreiten.

Wie bewegt sich das Blut durch den Körper?

Der Körper eines gesunden Erwachsenen enthält fünf Liter Blut. Die beiden Herzhälften treiben es 1500mal am Tag im Kreis herum. Bei jedem Herzschlag werden jeweils etwa 0,075 Liter sauerstoffreiches Lungenblut vom linken Herzen in die größte Körperschlagader, die Aorta, gepumpt.
Eine gesunde Aorta ist dick und zäh wie ein Gartenschlauch, hat aber eine hochelastische Wand. Bei jedem Herzschlag bläht sie sich, schrumpft aber schon eine Viertelsekunde später wieder auf ihre ursprüngliche Dicke zusammen. Während das linke Herz wieder erschlafft und neues Lungenblut ansaugt, wird die gleiche Menge Blut vom rechten Herzen in die Lungen gepumpt.

Das Blut aus der Aorta gelang in die Arterien. Das sind alle Adern, die das Blut vom Herzen weg in den Körper leiten. Diese großen Schlagadern verzweigen sich wie Bäume.
Normalerweise fließt ein Siebentel des Arterienblutes durch das Gehirn, ein Zehntel durch den Herzmuskel, ein Viertel durch die Nieren, ein Fünftel durch die Verdauungsorgane und ein Drittel durch Muskeln, Haut und Knochen.

Außer den Arterien gibt es noch die Venen. Von der treibenden Kraft des Herzschlags ist dort nichts mehr zu spüren. Das Venenblut sammelt sich schließlich in den Venenstämmen und strömt von dort durch die Hohlvenen ins rechte Herz. Das dunkelrote Blut gelangt von dort in die Lunge, wird wieder mit Sauerstoff angereichert, sammelt sich hellrot in den beiden großen Lungenvenen, die es ins linke Herz zurückleiten. Damit ist der Blutkreislauf geschlossen.