Wie entstehen Fellzeichnungen bei Tieren?

Halten sich Zebras in Gruppen auf, können Fressfeinde einzelne Tiere kaum erkennen - die vielen Streifen verschwimmen zu einem schillernden Haufen.Quelle © Jamen Percy, Shutterstock

Wieso sind Zebras gestreift? Und warum haben Leoparden ein auffällig gemustertes Fell? Marvin, 9 Jahre, fragt uns: Wie entstehen die Fellzeichnungen bei Tieren?

Die Farbe eines Tierfells wird durch den chemischen Stoff Melanin bestimmt. Dieses Melanin wird in den Tieren hergestellt und wirkt sich auf deren Fellfarbe aus. Verschiedene Muster entstehen indem spezielle Gene die Melanin-Produktion ein- und ausschalten.

Evolution bestimmt die Fellfarbe

Welche Fellfarbe bei den meisten Tieren einer Art auftritt wird häufig durch die Evolution – also die Entwicklung einer Tierart über viele Generationen - bestimmt. Wissenschaftler haben festgestellt, dass Säugetiere weniger bunt sind als andere Tierarten. Meistens dient die Farbe des Fells hier als Tarnung. Im Laufe der Entwicklungsgeschichte hatten dadurch diejenigen Tiere einen Überlebensvorteil, wenn sie durch Fell weniger auffielen. Die Fellfarbe ist nach Darwins Evolutionstheorie ein wichtiges Selektionsmerkmal.

Schneehasen: Fellfarbe zur Tarnung

Am einfachsten geht das, wenn sich ein Tier seiner Umgebung farblich perfekt anpasst. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Schneehase, der in der Arktis und in den nördlichen Regionen Asiens, Afrikas und Europas ebenso zu Hause ist wie in der Alpenregion. Im Winter ist er mit seinem langen weißen Winterfell im Schnee perfekt vor Fressfeinden geschützt. Im Frühling wächst dann sein graubraunes Sommerfell – die beste Tarnung in felsigen Gebirgsregionen.

Zebras: Streifen als Ablenkungsmanöver

Kaum zu glauben, aber wahr: Auch Zebras nutzen ihr auffällig gestreiftes Fell zur Tarnung. Da funktioniert allerdings nur in der Masse. Für Raubtiere ist es nämlich unheimlich schwer, sich auf ein einzelnes Tier zu konzentrieren. In der Hitze der Savanne verschwimmen die Zebraherden zu einem schillernden Haufen.

Leoparden: Optisch eins mit dem Hintergrund

Bei Leoparden funktioniert das ähnlich. Obwohl die typischen Zeichnungen dieser Katzenart auf den ersten Blick ausgesprochen auffällig wirkt, handelt es sich dabei tatsächlich um ein effektives Mittel, sich sozusagen unsichtbar zu machen: In ihrem Lebensraum löst die Musterung die Konturen des Körpers auf. Die Fellzeichnung lässt das Tier mit dem Hintergrund verschmelzen.