Kein Leben ohne DNA

In der DNA ist unser komplettes Erbmaterial abgespeichert. Sie ist bei jedem Menschen einzigartig. © ESB professional, shutterstock

Die DNA (englisch: Desoxyribo-Nucleic-Acid) oder DNS (Desoxyribo-Nuklein-Säure) ist eines der wichtigsten Moleküle der Welt. Ohne DNA gäbe es kein Leben. Die gesamte Erbinformation lebender Zellen und Organismen (Genom) ist in ihr enthalten.

Strickleiter des Lebens

Der chemische Aufbau und die molekulare Struktur der DNA ist in allen Lebewesen identisch, gleichgültig ob es sich um Mensch, Pflanze oder Bakterium handelt. Da sie aussieht wie eine Strickleiter, die um sich selber gedreht ist, könnte man sagen, DNA ist die Strickleiter des Lebens.

Für ihre Entschlüsselung im Jahr 1953 bekamen die Forscher James Watson und Frances Crick den Nobelpreis. In der Struktur der DNA steckt die Erbinformation, die der Zelle alles mitteilt, was sie wissen muss: Wie sie auszusehen hat. Was sie tun muss, um am Leben zu bleiben. Und ganz wichtig ist: was sie machen muss, um aus einer winzigen Eizelle ein komplettes Lebewesen entstehen zu lassen.

Die Struktur der DNA, die so genannte Doppelhelix, ist dafür die Grundlage. Die Strickleiter ist aus Zuckermolekülen und so genannten Basen zusammengesetzt. Das sind kleine Moleküle, von denen immer zwei zusammen eine Sprosse in der Strickleiter ergeben.

Insgesamt gibt es vier verschiedene Basen: Adenin, Thymidin, Cytosin und Guanin (= A,T, C und G). Der Trick dabei ist, dass immer nur A mit T und G mit C zusammengeht, um eine Sprosse zu bilden. Es sind also immer zwei Basen, die sich gegenseitig ergänzen. Die beiden Stränge der Strickleiter sind damit gegenläufig.

Längstes Molekül

Man findet die DNA, das längste Molekül, das es gibt, im Zellkern. Beim Menschen ist die DNA eine Kette von über drei Milliarden Basen. Damit sie in den winzigen Zellkern passt, hat sich die Natur etwas ausgedacht. Die DNA ist aufgewickelt. Und aufgewickelte DNA nennt man Chromosomen.

Wenn sich die Zelle teilt, wird die DNA zum Teil auseinander gewickelt, damit sie verdoppelt werden kann, denn die nachkommenden Zellen brauchen wieder genau soviel DNA, um funktionieren zu können. Durch die Entdeckung der Doppelhelix wusste man endlich, wie ein Gen aufgebaut ist. Im Laufe der Zeit wurden immer mehr Gene entschlüsselt und neu zusammengebaut. Die Wissenschaftler können DNA heute auseinanderschneiden und wieder beliebig zusammensetzen. Man nennt dies Gentechnik.