Wie funktioniert das Immunsystem?

Tag für Tag kommt unser Immunsystem mit Krankheitserregern in Kontakt, die es abzuwehren gilt. Aber wie funktioniert das? Das interessiert Frederik, 10 Jahre.

Die weißen Blutkörperchen sind die Gesundheitspolizei unseres Immunsystem. Sie bekämpfen ständig Eindringlinge, die uns krank machen könnnen. Quelle © Lorelyn Medin, shutterstock

Millionen kleinster Lebewesen, so genannte Erreger, leben in der Luft, den Nahrungsmitteln, unserer Haut oder auch im Darm. Sie versuchen in den Körper einzudringen und sich zu vermehren. Viele davon werden von natürlichen Schutzbarrieren wie der Haut abgefangen. Gelingt es schädlichen Keimen dennoch in den Körper einzudringen, werden sie von einem körpereigenen Verteidigungssystem angegriffen: unserem Immunsystem. Dieses Immunsystem ist auch dafür verantwortlich alte, abgestorbene oder krankhafte Körperzellen zu beseitigen.

Wie werden Eindringlinge bekämpft?

Das Immunsystem ist im ganzen Körper und besteht aus einem Zusammenspiel von mehreren Organen oder Organteilen, Zellen in Blut und Gewebe sowie Eiweißkörpern in unserem Blut. Wichtig sind dabei die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) - sie sind die "Armee" unserer Körperverteidigung. Sie werden im Knochenmark gebildet und von dort an das Blut abgegeben.

Diese Armee der weißen Blutkörperchen besteht aus verschiedenen Verteidiungseinheiten. So gibt es so genannte Fresszellen (Granulozyten) die Krankheitserreger in ihr Inneres einschließen und verdauuen können. Andere Fresszellen transportieren sie ab. Dann gibt es die Lymphozyten, sozusagen den Erkennungsdienst - sie können innerhalb der eindringenden Erreger zwischen Freund und Feind unterscheiden.

Armee gegen Viren und Bakterien

Andere Arten von Leukozyten scheiden Stoffe aus, welche die eingedrungenen Bakterien töten. Bei diesem Kampf sterben nicht nur die Bakterien ab, sondern manchmal auch die Blutkörperchen. Dadurch werden Stoffe freigesetzt, die andere Leukozyten anziehen. Eine richtige Armee entsteht, die sich gegen den Krankheitserreger zur Wehr setzt. Dieses Abwehrsystem ist unser Immunsystem.

Für fast jeden Erreger gibt es im Körper eine passende Gruppe von Lymphozyten, die den Eindringling erkennt und dem Immunsystem meldet, dass es aktiv werden muss. Die Lymphozyten können aber auch selbst gegen den Feind aktiv werden. Eine Abwehrmaßnahme des Körpers, also eine Immunabwehr ist zum Beispiel eine Entzündung, bei der eine ganze Reihe unterschiedlicher Abwehrzellen zusammenarbeitet.

Produktion von Antikörpern

Bekommt unser Körper Besuch von einem Krankheitserreger, wird das Immunsystem aktiv. Spezielle Blutkörper (B-Lymphozyten) produzieren Antikörper. Man kann sich diese Antikörper wie einen Schlüssel vorstellen, der zu einem Schloss, nämlich einem bestimmten Krankheitserreger, passt. Greifen diese gefährlichen Erreger das nächste Mal an, greift der Schlüssel ins Schloss.

Es läuten alle Alarmglocken in unserem Körper und sämtliche Abwehrmechanismen werden eingesetzt. Die gemeinen Eindringlinge haben so keine Chance gegen das Immunsystem und können gleich wirkungsvoll bekämpft werden.

Immunsystem passt sich immer wieder an

Noch wichtig zu wissen: Unser Immunsystem bleibt nicht immer gleich. Da es sich immer wieder mit neuen Arten von Erregern auseinandersetzen muss - wie zum Beispiel dem neuartigen Corona-Virus - ist es gezwungen, sich immer wieder zu verändern und neu anzupassen.

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