Wer hat die Eiswaffel erfunden?

Lecker und auch noch umweltfreundlich: Die Eiswaffel war schon im Jahr ihrer Erfindung eine fortschrittliche Sache.
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Eine eingerollte Teigwaffel, in der Speiseeis verkauft werden kann - für diese grandiose  Erfindung meldete 1913 US-Einwanderer Italo Marchiony ein Patent an. Aber hat erf sie auch wirklich erfunden? Eine andere Geschichte besagt nämlich, der amerikanische Eisverkäufer Charles Menches hätte die Eiswaffel erfunden, um seine Angebetete zu beeindrucken. Das kam so: Menches war verliebt in Estelle Bordeaux, die Tochter eines Schaufelrad-Dampfer-Kapitäns. Als sie sich seinem Eisstand näherte, entdeckte er bestürzt, dass er kein sauberes Tellerchen mehr parat hatte, um ihr ein Eis anbieten zu können.

Süßer Liebesbeweis

So lief der einfallsreiche Kerl schnell zum Nachbarstand, an dem ein Syrer Waffeln anbot. Er kaufte ihm eine ab und füllte sie mit Estelles Lieblingseis. So hatte er nicht nur der Liebsten einen Dienst erwiesen, sondern auch noch eine neue Geschäftsidee entwickelt. Kurz darauf eröffnete Menches nämlich den ersten Eiscreme-Waffel-Großhandel in der Stadt Acron in Ohio.

Perfekte Verpackung

Auch der Patentbesitzer Marchiony war das Tellerspülen leid gewesen. Sein Fruchteis, das er direkt von einer Schubkarre aus an den Mann brachte, fand nämlich reißenden Absatz. Ihm hatte nur noch die passende Verpackung gefehlt um seinen Gewinn zu optimieren.

Wer von beiden der wirkliche Erfinder war, oder ob sie nahezu zeitgleich dieselbe Idee hatten, bleibt ungewiss. Sicher ist jedoch, dass seither das Waffelhörnchen einen Siegeszug rund um die Welt angetreten hat, der immer noch anhält.

Ökologisch einwandfrei

Bis heute stellt die Eiswaffel eine geniale Form der Verpackung dar: Sie ist nicht nur schmackhaft und liegt gut in der Hand, auch aus ökologischer Sicht ist sie ideal, denn sie verursacht keinen Müll und muss nicht gespült werden.

Je nördlicher, desto eishungriger

Erstaunlich ist die Verteilung des Eiskonsums innerhalb Europas. Man könnte glauben, je heißer die Sommer, umso mehr Eis würde verzehrt. Doch die Statistik zeigt, dass das ein Irrtum ist. In Finnland, Schweden und Dänemark ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Speiseeis doppelt so hoch wie in Italien, Spanien und Frankreich. Deutschland liegt nicht nur geografisch, sondern auch mengenmäßig im Mittelfeld.

Da sieht man es: Sommer ist, was in deinem Kopf passiert oder anders ausgedrückt: Je größer die Sehnsucht nach Sommer, desto höher der Verbrauch von kühlendem Nachtisch. Trotzdem: Die besten Eismacher sind bis heute Italiener. Gute Gelatieri (sprich: dschelatieri) sind heutzutage angesehen wie Spitzenköche. Die Rezepte ihrer fantasievollen Kreationen hüten sie als Familiengeheimnis.