Extremsport Freitauchen

Freitauchen ist ein Extremsport, den man nur mit viel Disziplin und Kondition gefahrenfrei ausüben kann. Quelle: Dudarev Mikhail

"Apnoe" ist griechisch und bedeutet "ohne Atmung". Tauchgänge werden beim Freitauchen nur mit der in der Lunge vorhandenen Luft absolviert. Nach jahrelangem Training sind solche Athleten in der Lage, ihren Atembeim Tauchen bis zu 11:30 Minuten anzuhalten. Diesen Rekord stellte der Franzose Stephane Mifsud 2009 auf. Mit Flossen erreichen sie dabei Tiefen bis zu 250 Meter.

Atemreiz kontrollieren

Um seinen Körper auf solche gefährlichen Extrembelastungen einzustellen, ist jahrelange Übung erforderlich. Ganz wichtig ist es, bewusst atmen zu lernen und mit dem so genannten Atemreiz umzugehen. Das ist das Gefühl, unbedingt Luft holen zu müssen. Es wird immer stärker, je länger man den Atem anhält. Durch das Austesten der eigenen Grenzen gewöhnen sich Körper und Geist an solche Extremsituationen. Der Athlet kann also in Grenzbereiche seiner Leistungsfähigkeit vordringen und dabei seine normalen körperlichen Reaktionen unter Kontrolle halten, ohne in Panik zu verfallen.

Spezielle Entspannungs- und Atemtechniken

Das Training beinhaltet Entspannungsübungen sowie spezielle Atemtechniken. Diese führen dazu, dass sich der Herzschlag verlangsamt und der Sauerstoffverbrauch deutlich abnimmt. Normal sind zwischen 70 und 80 Schläge pro Minute. Die Athleten schaffen es, ihren Herzschlag auf weit unter 30 Schläge pro Minute zu verlangsamen. Somit reicht der in den Lungen vorhandene Sauerstoff immer länger - bis hin zu den fast unglaublichen 11:30 Minuten von Stephane Mifsud.

Apnoetauchen - die Disziplinen

Apnoetauchen wird in verschiedenen Disziplinen ausgeübt. Beim statischen, also bewegungslosen Zeittauchen, atmet der Taucher tief ein und liegt dann mit dem Gesicht nach unten im Wasser. Gemessen wird die Zeit des Atemanhaltens. Beim Streckentauchen, mit oder ohne Flossen, wird die Strecke gewertet, die mit einem Atemzug zurückgelegt wird. Dabei befindet sich der Taucher, wie bei allen Disziplinen, stets schon vor dem Start im Wasser.

Mit Gewichten unter Wasser

Beim Tieftauchen mit konstantem Gewicht darf der Taucher Bleielemente verwenden, um tiefer tauchen zu können. Allerdings muss er dieses auch aus eigener Kraft wieder mit an die Oberfläche bringen. Meist wird statt eines Gewichts eine an einem Seil geführte Schlittenkonstruktion verwendet. Das heißt, dass sich der Taucher sowohl von einem schweren Schlitten in die Tiefe ziehen, als auch mit einer speziellen Vorrichtung wieder schnell an die Oberfläche bringen lassen kann.

Gefährlicher Sport

Diese Disziplin ist sehr gefährlich und es kam auch schon zu Todesfällen. Denn hier besteht die Gefahr, dass es durch das schnelle Auf- und Abtauchen zu lebensgefährlichen Komplikationen kommt. Dazu zählt der Tiefenrausch samt Orientierungsverlust ebenso wie die Dekompressionskrankheit. Es kann passieren, dass durch das schnelle Auftauchen das im Blut gelöste Gas aufschäumt, wie bei einer Flasche Sprudel, die man zu schnell öffnet.