Wie arbeitet ein Filmkomponist?

Filmkomponisten müssen sich in einen Film und die Figuren hineinfühlen können, um mit der Musik passende Stimmungen beim Zuschauer zu erzeugen. Quelle © everything possible, shutterstock

Filmkomponisten tragen mit ihrer Musik wesentlich zur Stimmung des Films bei. Je nachdem, ob eine Szene mit lustigen, dramatischen oder traurigen Klängen untermalt wird, kommt der Film beim Publikum an. Aber wie arbeitet eigentlich ein Filmkomponist? Das will Max, 11 Jahre wissen.

Der Filmkomponist erhält zunächst ein vorläufiges Drehbuch vom Regisseur. Der erzählt seine Vorstellungen von den Szenen und Figuren und welche Instrumente zum Beispiel die Leitmotive spielen sollen, ob Gesang dabei sein soll oder nicht. Wenn Chorgesang gefragt ist, dann muss auch häufig extra ein Stück geschrieben und natürlich geprobt werden.

Viele bekannte Regisseure haben über die Jahre ihre Lieblings-Filmkomponisten mit denen sie immer wieder zusammenarbeiten. So ist etwa Steven Spielberg seit vielen Jahren mit dem Filmkomponisten John Williams befreundet. Williams hat zum Beispiel die Filmmusik für Star Wars, Schindlers Liste oder Jurassic Park gemacht. Fast jeder hat diese Melodien schon einmal gehört.    

Enge Zusammenarbeit mit dem Regisseur

Während der Filmkomponist mit der Arbeit an der Filmmusik beginnt, fängt der Regisseur mit dem Dreh an und schickt dem Komponisten anschließend einen Rohschnitt. Gemeinsam sieht man sich die Szenen an und setzt so genannte Timecodes. Die geben an, wo ein Musikstück exakt anfangen und wieder aufhören soll. Es müssen Spannungsbögen entwickelt werden, die beim Zuschauer die gewünschten Gefühle hervorrufen. Etwa Verzweiflung, Angst, Hass, Trauer oder auch Liebe, Ruhe oder Hektik. Die einzelnen Instrumente, Tonlagen und Melodien müssen genau zu den Schauspielern und ihren Rollen passen.

Musik aus dem Computer

Um zu komponieren und Musik einzuspielen, braucht der Filmkomponist nicht unbedingt Musiker. Heutzutage gibt es so gute Musikprogramme für Computer, dass kaum ein Zuhörer noch merkt, wenn die Musik im Computer erstellt und gemischt wurde. Man kann also selbst Musik machen, ohne ein Instrument zu spielen. Dazu benötigt man nur einen schnellen Computer mit viel Speicher, ein Editor-Programm, Sampler mit den gewünschten Instrumenten und entsprechende Musikprogramme zum Schneiden.

Bei Bedarf braucht man nicht mal mehr einen Geiger ins Studio zu holen, sondern nur noch die passende CD einwerfen und schon hat man die gewünschten Geigentöne. Trotzdem muss man ganz genau wissen, wie jedes Instrument gespielt wird und wie es klingen soll. Möglich ist heutzutage auch, dass sich Musiker und Produzenten gleichzeitig in verschiedenen Städten an einer Produktion arbeiten. So kann es sein, dass Schlagzeuger und Gitarrist in einem Studio in München sitzen, Sänger und Bass in San Francisco und der Produzent in New York. Alle spielen ihren Part ein. Und dann wird jede Stimme online gemischt - fertig.

Musik mit Orchester

Wie aufwändig eine Filmmusik produziert wird, kommt auch darauf an, wie viel Geld für einen Film zur Verfügung steht.  Große Hollywoodstreifen wie Star Wars werden nach wie vor mit üppiger Orchestermusik unterlegt. Ein Beispiel für diesen Stil ist der bereits genannte John Williams. Es gibt aber auch immer wieder Regisseure, die die Musik zu ihrem Film selbst komponieren oder mitkomponieren. Das hat den Vorteil, dass sie den Film und das, was sie damit ausdrücken wollen, selbst am besten kennen.