Seehunde: Tauchspezialisten in Nord- und Ostsee

 

 

 

 

 

Mit seidigem Fell und Kulleraugen sehen Seehunde zwar niedlich aus, sie sind aber Wildtiere, die vor allem als Babys nicht von unbefugten Menschen am Strand angefasst werden dürfen. Die Mütter können ihr Junges sonst nicht mehr am Geruch erkennen.

 

 

 

 

Seehunde gehören zur Familie der Robben, genau wie die Walrösser, See-Elefanten, Seeleoparden oder Seelöwen. Hier wollen wir euch diese Säugetiere ein bisschen näher vorstellen, denn an der Nord- oder Ostsee können sie euch durchaus begegnen.

 

Seehund-Fakten

 

Seehunde haben als Kennzeichen einen runden Kopf. Sie werden bis zu 1, 50 Meter groß und bis zu 100 Kilogramm schwer. Sie fressen Muscheln, Tintenfische, Krebse oder Fische. Forscher vermuten, dass Seehunde rund 40 Jahre alt werden können.

Weltweit gibt es derzeit an den Küsten der Nordhalbkugel 500.000 Seehunde, davon leben über 17.000 im Wattenmeer. Im Wattenmeer kann man die Seehunde auf Sandbänken beobachten. Dort liegen manchmal bis zu 100 Tiere zusammen in der Sonne.

 

Seehunde sind Tauchspezialisten

 

Im Vergleich zu Menschen, die den Sauerstoff in den Lungen speichern, speichern Seehunde Sauerstoff in den Muskeln. So können die Tiere eine halbe Stunde unter Wasser bleiben, ohne Luft zu holen. Bis über 200 Meter können die eleganten Schwimmer abtauchen, um zu jagen. Und während Seehunde an Land eher langsam und unbeholfen dahinrobben, erreichen sie im Wasser eine Geschwindigkeit bis zu 35 Kilometer in der Stunde. Dabei hilft ihnen ihr stromlinienförmiger Körper und ihre Schwanzflosse.

 

Seehund- Nachwuchs

 

Die Tragzeit bei Seehunden dauert elf Monate. Ihre Jungen bekommen Seehunde zwischen Mai und Juli. Die Weibchen legen sich zur Geburt auf eine ruhige, vor Menschen geschützte Sandbank. Die Geburt findet bei Niedrigwasser statt und kaum ist das Junge da, wird es auch schon gesäugt. Anders als bei anderen Robbenarten hat das Seehundbaby sein weiches, wasserdurchlässiges Embryonalfell bereits im Mutterleib verloren. Es kommt mit dem glatten Fell erwachsener Seehunde zur Welt. Die Fähigkeit zu schwimmen ist den Seehunden angeboren.

 

Was ist ein Heuler?

 

Heuler nennt man Seehunde, die innerhalb der ersten zwei Tage nach der Geburt von ihrer Mutter getrennt werden. Diese Seehundwelpen haben allein kaum eine Überlebenschance. Gründe für die Trennung können sein, dass Zwillinge geboren werden und sich die Mutter nur um ein Junges kümmern kann, dass durch böiges, stürmisches Wetter das Junge von der Mutter abgetrieben wird oder dass Menschen die Weibchen beim Säugen stören, die Mutter deshalb flüchtet und das Junge allein gelassen wird.

Wenn ein Junges allein gelassen wurde, heult es herzzerreißend, deshalb auch der Name "Heuler". Normalerweise kehrt das Muttertier dann auch zu seinem Welpen zurück. Manchmal verhindern aber die äußeren Umstände oder auch störende Menschen, dass die beiden wieder zusammenkommen. Kann man davon ausgehen, dass die Mutter nicht zurückkehrt, dann können Heuler in eine Seehundaufzuchtstation gebracht werden.

 

Was machst du, wenn du ein Seehundbaby findest?

 

Bitte, gehe nicht zu nah heran. Vielleicht ist die Mutter nur kurz weg und kommt wieder. Wenn du dann zu nah am Jungen stehst, verscheuchst du das Weibchen. Das Jungtiert darf auch nicht berührt werden, denn die Mutter erkennt ihr Kind am Geruch. Der verändert sich aber mit einer menschlichen Berührung. Am besten beobachtest du das Jungtier aus einer sicheren Entfernung. Dann meldest du deinen Fund entweder der nächsten Polizeidienststelle, der Badeaufsicht am Strand oder direkt bei einer Seehundstation. Die Fachleute erkennen ziemlich schnell, was zu tun ist.