Grauwale: Wanderer der Weltmeere

 

Grauwale unternehmen die längste Wanderung aller Walarten. Sie schwimmen vom Beringmeer, das zwischen der Westküste Alaskas und der Ostküste Sibiriens liegt, 18.000 Kilometer bis nach Kalifornien.

 

 

 

 

 

 

Grauwale sind von allen Walen die ausdauerndsten Schwimmer. Quelle: © , Shutterstock

 

 

 

Grauwale zählen zu den Bartenwalen. Das heißt, sie haben keine Zähne, sondern lange fransige Hornplatten, die so genannten Barten. Diese benutzen die Wale bei der Nahrungsaufnahme wie einen Filter. So können sie kleine Krebschen und Fische, die ihre Hauptnahrungsquelle sind, einfach vom aufgewirbelten Meerschlamm trennen.

 

Lebensraum und Wanderung der Grauwale

 

Heute leben Grauwale nur noch im Ost- und Westpazifik. Bis zum 17. Jahrhundert waren sie allerdings auch im Nordatlantik verbreitet. Grauwale machen die längste Wanderung aller Wale. Die 18.000 Kilometer lange Strecke legen sie in Gruppen von bis zu zwölf Tieren zurück. Häufig reisen jedoch nur zwei oder drei Tiere zusammen. Im Oktober brechen sie zum Golf von Kalifornien auf. Dort befinden sich ihre Paarungs- und Geburtsbuchten. Für diese Strecke brauchen die Grauwale zwei bis drei Monate. Und das obwohl sie bis zu 10 Kilometer pro Stunde zurücklegen können.

 

Grauwale leben in einer Gemeinschaft

 

Grauwale sind sehr soziale Tiere. Es wurde beobachtet, dass sie kranke oder verletzte Artgenossen zum Atmen an die Meeresoberfläche gebracht haben. Dazu muss man wissen, dass Wale Säugetiere sind und regelmäßig über Wasser Luft holen müssen. Bei der Beobachtung von Grauwalen kann man außerdem einen Atemrhythmus entdecken: Sie blasen drei bis fünf Mal in Abständen von 15 bis 30 Sekunden und tauchen dann wieder für bis zu fünf Minuten ab.

 

Hat der Grauwal auch Feinde?

 

Natürliche Feinde hat der Grauwal aufgrund seiner Größe eigentlich nicht. Jungtiere werden aber oft von Schwertwalen angegriffen und getötet. Ein anderer Feind des Grauwals war bis 1964 der Mensch. Inzwischen wurde jedoch ein Fangverbot erlassen. Wo bisher Wale grausam getötet wurden, erholten sich die Bestände langsam wieder. An der kalifornischen Küste leben nur noch etwa 200.000 Tiere. Ursprünglich lebten dort drei bis fünfmal so viel.

 

Aber nicht alle Nationen halten sich an solche Verbote: In Japan wird Walfleisch nach wie vor gerne gegessen und Wale werden dort deshalb auch gejagt. Neue Forschungen zeigen, dass die Wale sich trotz Fangverboten noch immer nicht so stark vermehren wie Walschützer es gerne hätten. Schuld daran kann die Erderwärmung sein.