Vulkanismus und Vulkanologie

Um drohende Vulkanausbrüche vorhersagen zu können, werden gefährliche Vulkane rund um die Uhr überwacht.Quelle: © LukaKikina, Shutterstock

Wann kommt es zu einem Vulkanausbruch? Warum gibt es Berge, die sozusagen "arbeiten". Bei denen es rumort und dann Lava austritt? Geowissenschaflter Alexander Stahr erklärt die Ursachen:

Was bedeutet Vulkanismus?

Geschmolzenes Gestein steigt aus dem Erdinnern nach oben, da es weniger dicht ist als das umgebende Gestein. Es bildet in der Lithosphäre, der äußeren und erkalteten Schale der Erde, Magmakammern und gelangt von dort, zusätzlich angetrieben von sich schnell ausdehnenden Gasblasen, an die Oberfläche. Diesen Prozess nennt man Vulkanismus. Dazu zählt auch der Austritt fester und gasförmiger Stoffe an der Erdoberfläche. Diese besteht größtenteils aus vulkanischem Gestein, und die bekannteste Erscheinungsform des Vulkanismus sind die kegelförmigen Vulkanberge.

Was ist ein Vulkan?

Ein Vulkan ist eine Stelle an der Erdoberfläche, an der feste oder geschmolzene Gesteine sowie gasförmige Stoffe aus dem Erdinneren an die Oberfläche gefördert werden. Diese Stelle kann auf dem Land und auf dem Meeresboden liegen. Die Austrittsstellen sind als Schlote oder als Spalten in der Erdkruste ausgebildet. Daher spricht man bei vulkanischen Ausbrüchen von Schlot- oder Zentraleruptionen und von Spalten- oder Lineareruptionen.

Der Begriff Vulkan wird jedoch auch für die geologischen Bauformen verwendet, die durch vulkanische Tätigkeit entstanden sind: die auffälligen und teilweise sehr hohen Vulkanberge. Für das Wort Vulkan stand die nördlich von Sizilien gelegene Insel Vulcano Pate. Wegen der häufigen Eruptionen auf ihr hielten sie die Römer für die Schmiede des Feuergottes Vulkanus.

Was versteht man unter Vulkanologie?

Vulkanologie ist die Wissenschaft, die sich mit dem Vulkanismus beschäftigt. Ein Vulkanologe, ist der entsprechende Wissenschaftler. Er ist in der Regel ein Geologe, Mineraloge oder Geophysiker.

Berühmte Vulkanologen waren unter anderem das französische Ehepaar Katja und Maurice Krafft. Mehr als 150 Vulkaneruptionen wurden von dem Paar in phantastischen Bildern dokumentiert. Im Juni 1991 kamen die beiden elsässischen Vulkanologen bei einem Ausbruch des japanischen Vulkans Unzen in einem pyroklastischen Strom ums Leben.

Gefährliche Vulkane

Vulkanologie ist eine wichtige Wissenschaft. Denn nur, wenn man den Vulkanismus mit all seinen Erscheinungsformen erforscht, hat man die Möglichkeit, gefährliche Vulkanausbrüche vorherzusagen. Vulkane, die als gefährlich bekannt sind, werden ständig untersucht und beobachtet. Zu diesen gefährlichen Vulkanen gehört beispielsweise der Popocatepetl in Mexiko. Am Popocatepetl gibt es sogar Webcams, so dass man ihn weltweit im Internet beobachten kann.

Ein Vulkanausbruch kündigt sich mit mehr oder weniger starken Erdbeben an. So können die Vulkanologen anhand der Stärke und Häufigkeit von Beben erkennen, ob ein Ausbruch unmittelbar bevorsteht. Zudem werden gefährliche Vulkane vermessen. Wenn Magma im Inneren eines Vulkans aufsteigt, verformt sich oft die Oberfläche eines Vulkanbergs. Seine Hänge können sich stellenweise richtig aufwölben. Daher werden am Vulkan hochpräzise Messgeräte angebracht, die schon kleinste Veränderungen der Hangoberfläche erkennen. Man nennt sie "Tiltmeter".