Welche Getreidesorten gibt es und was sind die Unterschiede?

Deie Hälfte des in Deutschland angebauten Getreides ist der Weizen.  

Getreide ist unser wichtigster Lebensmittelrohstoff. Weizen, Mais und Reis sind die drei Getreidearten, die am meisten angebaut werden. Jedoch wird nicht in allen Teilen der Welt das gleiche Getreide bevorzugt angebaut.

In Mitteleuropa gibt es hauptsächlich Weizen, Roggen, Gerste undHafer. Aber auch Mais ist bei uns verbreitet. In Asien hingegen ist Reis die Nahrungsquelle Nummer eins. In Zentralafrika isst man hauptsächlich Hirse und in Lateinamerika wird vor allem Mais angebaut.

Die Geschichte des Getreides

Die Geschichte des Getreides ist eng mit der Geschichte der Sesshaftigkeit der Menschen verbunden. Vor etwa 10.000 Jahren waren Weizen und Gerste die ersten von Menschen angebauten Pflanzen.

Wie es dazu kam, können wir uns so vorstellen: Menschen sammelten verschiedene Pflanzen, die ihnen essbar erschienen, darunter auch Gräser, um deren Samenkörner zu essen. Die Essensreste warfen sie zusammen mit Kot auf einen Haufen neben ihre Behausung. Nach einiger Zeit entdeckten sie, dass hier wieder Gräser wuchsen und dass sie diese nun nicht mehr in weiter Entfernung suchen mussten.

Vielleicht kamen die Menschen dadurch auf den Gedanken, selbst Körner auszusäen. Als Saatgut wählten sie nur die größten und kräftigsten Körner aus, da sie gelernt hatten, dass die neuen Pflanzen dann wiederum große Körner entwickeln. Im Laufe von vielen Jahrhunderten entwickelte sich so aus Gräsern Getreide. Diese gezüchteten Sorten lieferten mehr Nahrung als ihre Urahnen, die Gräser.

Der Unterschied von Gräsern und Getreide

Während die ursprünglichen Grassorten viel Energie darauf verwendeten, eine kräftige Wurzel und einen langlebigen Stängel zu entwickeln, geht beim Getreide alle Energie in die Ausbildung der Samenkörner.

Außerdem halten die Körner des Getreides auch dann noch zusammen, wenn sie schon reif sind und fliegen nicht in alle Richtungen davon. Das erleichtert die Ernte natürlich sehr, ist aus biologischer Sicht für die Pflanze jedoch unsinnig, da sie sich somit nicht mehr selbst aussäen kann. Das erledigen nun die Menschen. So wurde aus einer Natur- eine Kulturpflanze.

Getreidesorten und deren Nutzung

Aus den reifen Samen des Getreides werden Lebensmittel hergestellt, aus den Stängeln, dem Stroh, kann man Körbe flechten oder damit Dächer decken (Reetdach), außerdem wird Stroh verwendet um Viehställe auszulegen. Die Blätter und Halme des Getreides werden in Silos eingelagert und dort einige Zeit feucht gehalten, bis sie zu Viehfutter geworden sind.

Weizen:

Es gibt etwa 20 verschiedene Weizenarten. Aus einigen wird Brot und Gebäck hergestellt, andere werden zu Nudeln, Teigwaren oder Couscous verarbeitet.

Roggen:

Aus Roggenmehl macht man dunkles Brot. Außerdem wird Roggen als Viehfutter verwendet.

Gerste:

Gerste braucht man zum Bierbrauen. Auch als Viehfutter kommt es zum Einsatz.

Hafer:

Haferflocken, die aus entspelzten, gequetschten Haferkörnern hergestellt werden, finden sich im Müsli. Auch Pferde fressen gern Hafer.

Mais:

Mais stammt aus Amerika und wurde in Europa erst nach der Entdeckung Amerikas bekannt.
Es gibt zahlreiche verschiedene Maisformen. Den Zuckermais essen wir als Gemüse gekocht mit Butter und Salz. Andere Formen dienen zur Gewinnung von Stärke, Traubenzucker und Alkohol.

Alle Getreide gehören zur Familie der Gräser (Gramineen). Man unterscheidet die einzelnen Getreidearten anhand ihrer Blütenstände:

Ähre: Weizen, Roggen, Gerste
Rispe: Hafer, Reis
Kolben: Mais

Schließlich gibt es noch einen Sonderfall: Der Buchweizen sieht zwar so aus wie Getreide und wird auch genauso verwendet, ist aber der Samen einer Knöterichpflanze.