Unheimliche Tiefseebewohner

 

 

 

 

 

Der Anglerfisch ist nur ein Besipiel für die unheimlichen Kreaturen, die sich der Dunkelheit in der Tiefsee mit ungewöhnlichen Lebensweisen angepasst haben.Quelle: © Shahar Shabtai, Shutterstock

 

 

 

 

Die Tiefsee ist ein Ort, der ein bisschen unheimlich ist und nicht besonders gut erforscht. Unterhalb von 1000 Metern dringt kein Sonnenlicht mehr vor. Deshalb hat die Evolution seltsame Geschöpfe hervorgebracht – mit Leuchtangeln am Kopf, seltsamen Teleskopaugen oder riesigen Mäulern.

 

All diese Tiere sind Anpassungen an einen extremen Lebensraum. Es ist nicht nur dunkel, sondern auch extrem kalt, nur zwei bis vier Grad Celsius. Um Energie zu sparen, verläuft das Leben der Tiefseebewohner in Zeitlupe.

 

Licht im Dunkeln

 

Obwohl es in der Tiefsee stockdunkel ist, spielt Licht eine entscheidende Rolle. Viele Tiere haben sich darauf verlegt, ihr eigenes Licht zu produzieren - sie betreiben Biolumineszenz. Das funktioniert mit Chemikalien oder leuchtenden Bakterien.

Das Licht wird von Tieren verschieden eingesetzt. Manche verwenden es zur Kommunikation mit Artgenossen, andere nutzen es, um etwas zu beleuchten und wieder andere nutzen das Licht als Lockmittel. Der Beilfisch etwa ist mit Leuchtorganen übersäht, mit denen er seinen Körper blau färben kann. Für Feinde ist er deshalb kaum sichtbar.

 

Leuchtköder vor dem Maul

 

Der Anglerfisch etwa nutzt die Neugier seiner Beute aus. Ein Teil seiner Rückenflosse hat sich zu einer Angel geformt, die vor seinem Maul hängt und an deren Spitze eine leuchtende Kugel sitzt. Interessiert sich ein Beutetier für das seltsame Leuchten, dann reißt er sein Maul auf und der entstehende Unterdruck saugt das Opfer ins Maul.

 

Weil es schwierig ist, in den dunklen Weiten des Ozeans einen Partner zu finden, verwachsen bei den Anglerfischen die Männchen mit den Weibchen und bleiben zusammen, bis dass der Tod sie scheidet.

 

Das längste Tier der Welt

 

Eine noch ungewöhnlichere Form des Zusammenlebens haben Quallen in der Tiefsee entwickelt. Sie bilden Staaten und können bis zu 40 Meter lange Gebilde entwickeln, in denen jede Qualle eine gezielte Aufgabe übernimmt. Ob Auf- und Abtrieb, Beutefang, Verdauung oder Fortpflanzung – jede Qualle übernimmt eine ganz besondere Aufgabe. Die sogenannte Staatsqualle ist damit das längste Tier der Welt.