Tiere im Herbst: So machen sie sich winterfit

 

 

 

 

 

Eichhörnchen sind auch im Winter wach. Allerdings legen sie sich einen Nahrungsvorrat an, damit sie ihre Aktivität etwas herunterfahren können.Quelle: © Sergey_S, Shutterstock

 

 

 

 

Ob Kältestarre, Winterschlaf oder „Urlaub“ im sonnigen Süden - jedes Tier, das bei uns heimisch ist, verbringt den Winter auf andere Weise. Im Herbst müssen die letzten Vorbereitungen dafür getroffen werden, um die kalte Jahreszeit gut zu überstehen. Wie sich Eichhörnchen, Igel [&] Co. winterfit machen? Wir verraten es euch!

 

Sicher ist euch schon aufgefallen, dass man im Winter sehr viel weniger Tiere sieht als in den warmen Monaten. Das liegt daran, dass sich viele in ihr Nest oder ihre Höhle zurückziehen oder vorübergehend auswandern. Dazu gehören vor allem die Zugvögel, die im Süden überwintern müssen, weil sie andernfalls erfrieren oder verhungern würden. Viele Vögel wären vielleicht auch in der Lage bei uns zu überleben, folgen jedoch einfach ihrem Instinkt.

 

Ab in den Süden

 

So beginnen unter anderem Störche, Drosseln, Schwalben, Nachtigallen, Mauersegler, Kraniche, Enten und viele hundert Arten mehr im Herbst eine große Reise zu den bevorzugten Winterquartieren, meistens nach Afrika, Südasien oder ins Mittelmeergebiet. Manche Vogelarten sind wahre Marathonflieger. So legt der Kuckuck eine Strecke von rund 3.000 Kilometern am Stück zurück. Erst Ende April werden die Lebensbedingungen für die Zugvögel bei uns wieder erträglich und sie kehren zurück.

 

Standvögel bleiben bei uns

 

Vögel, die bei uns überwintern, werden auch Standvögel genannt. Sie ernähren sich wie die Blau- und Kohlmeisen von Beeren und Samen, die sie an Sträuchern und Bäumen finden. Die Vögel stöbern aber auch in Baumrinden nach Larven, Würmern und Insekten. Im Garten finden die Vögel Samen von Stauden, die Körner der Nachtkerze, im Komposthaufen suchen die Vögel nach Spinnen, Insekten und Schnecken.

 

Schlummern bis zum Frühling

 

Igel und einige Nagetiere halten dagegen einen ausgiebigen Winterschlaf. Darunter versteht man einen besonderen Ruhezustand gleichwarmer Tiere, bei dem die Körpertemperatur leicht herabgesetzt ist und die Körperfunktionen auf ein Minimum beschränkt werden. Schon im August beginnen sie damit, sich eine dicke Speckschicht anzufressen. Spätestens im November sollte dann das frostsichere Winterquartier bezogen sein. Die Ruhephase dauert in der Regel bis April. Es ist aber auch möglich, dass die Tiere zwischendurch aufwachen. Im Fall, dass die Körpertemperatur zu stark absinkt, werden die Tiere automatisch geweckt. Sie erzeugen Wärme durch Bewegung um dann erneut einzuschlafen.

 

Vorratskammer für kalte Zeiten

 

Im Gegensatz zu ihren "Kollegen" verschlafen Eichhörnchen nur einen kleinen Teil des Winters. Sie halten Winterruhe, keinen Winterschlaf. Das heißt sie flitzen nicht so viel in der Gegend herum wie sonst, weil das zu viel Energie verbrauchen würde. Stattdessen sammeln sie im Herbst eifrig Nüsse, Eicheln und Bucheckern, die sie unter Laub oder dem Erdboden vergraben. Haben sie Hunger, unterbrechen sie ihren Schlummer und buddeln bei Bedarf nach ihren Vorräten. Weil sie selten alles wiederfinden, tragen sie damit auch zur Aussaat von Pflanzen bei.

 

Kältestarre unter Wasser

 

Eine interessante Methode zu überwintern haben Fische. Sie suchen im Herbst möglichst geschützte Verstecke auf. Wenn die Außentemperatur sinkt, kühlt das Blut der Tiere immer mehr ab und sie werden träger. Wenn die Körpertemperatur unter einen bestimmten Wert fällt, tritt die Kältestarre ein, aus der Fische erst im Frühjahr wieder erwachen. Das funktioniert deshalb, weil Fische wechselwarm sind und ihre Temperatur anpassen können. Allerdings kann es auch passieren, dass die Tiere zu stark auskühlen. Dann sterben sie den Kältetod.