Gibt es Katzen ohne Fell?

Die Sphynx-Katze ist eine beliebte kanadische Katzenrasse, die seit 1971 anerkannt ist. Sie hat kein Fell, lediglich ein leichter Flaum bedeckt ihre Haut.

Manche Katzenrassen wie zum Beispiel Perser, Angora, Ragdoll oder die norwegische Waldkatze sind für ihr flauschiges Fell bekannt. Gibt es im Gegenzug auch Katzen, die kein Fell haben? Annika (7 Jahre) möchte wissen, ob es felllose Katzen gibt.

Von Natur aus sind Katzen eigentlich kurzhaarig. In kühleren Zonen gibt es eher gedrungenere Typen mit dichtem Fell, in warmen Gebieten schlanke Katzen mit eher kurzem Fell, wie zum Beispiel die Siamkatze.

Durch eine Laune der Natur entstanden Langhaarkatzen, denn sie bekamen ihr dichtes, langes Fell dank einer zufälligen Veränderung der Erbanalagen. Diese Veränderung nutzten Katzenliebhaber und züchteten extra langhaarige Rassen wie Perser oder Angorakatzen, die ind er freien Wildbahn mit diesem dicken Fell gar nicht überleben könnten.

Ähnliches passierte auch mit den Nacktkatzen. Katzen, die aufgrund zufällig veränderter Erbanlagen ohne Fell zur Welt kamen, wurden von Züchtern bewusst weiter gezüchtet. So waren die so genannten "Nackt-Katzen" geboren, zu denen unter anderen die Sphynx- oder Sphinx-Katzen zählen.

Hätte eine Katze kein Fell, würde sie in der freien Wildbahn sicherlich sterben. Sie würde erfrieren und sich auch sehr leicht verletzen. Nur als Hauskatze kann solch eine Nacktkatze also überleben.

Dabei sind Katzen in der Natur wahre Überlebenskünstler. Dabei helfen ihnen nicht zuletzt ihre Fähigkeiten und ihre scharfen Sinne. Katzen können sich auf ihren Pfoten leise anschleichen. Und zur Verteidigung oder zum Angriff ihre scharfen Krallen ausfahren. Zudem haben sie ein kräftiges Gebiss und ausgeprägte Sinnesorgane, wie die Augen.

Katzen sehen selbst bei ganz wenig Licht. Das kommt von einem glänzenden Belag in ihrem Auge. Er wirkt wie ein Spiegel, der das Licht reflektiert und verstärkt. So sehen Katzen nachts sechs mal besser als wir Menschen. Diese lichtempfindlichen Augen müssen die Katzen bei hellem Tageslicht schützen: Sie ziehen die Pupillen zu hauchdünnen Schlitzen zusammen. Es fällt weniger Licht ins Auge und die Katze wird nicht geblendet.

Nur bei völliger Dunkelheit sehen auch Katzen nichts. Dann verlassen sie sich auf ihr ausgezeichnetes Gehör. Katzen nehmen so genannte Ultraschalltöne wahr. Diese Töne hören wir Menschen nicht mehr. Mäuse verständigen sich mit Ultraschalltönen und Katzen können sie sozusagen "abhören". Sogar während die Katze schläft, sind ihre Ohren auf Empfang gestellt.

Bei der Orientierung helfen auch die Tasthaare, sie sitzen über den Augen, seitlich oberhalb des Mauls und an den Pfoten. Sie sind bis zu 8 Zentimeter lang. Mit diesen empfindlichen Fühlern spürt die Katze feinste Bewegungen und Vibrationen und kann selbst Körperumrisse in der Dunkelheit erkennen. Das hilft bei der Jagd.