Aus den USA zu uns - Waschbären in Deutschland

Waschbären sind in Deutschland gebietsweise zur Plage geworden. Kassel gilt als deutsche "Waschbärenhauptstadt".
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Habt ihr gewusst, dass es in Deutschland etwa 1 Million Waschbären gibt? Besonders in Kassel, der deutschen „Waschbärenhauptstadt“, haben sich die ursprünglich aus den USA stammenden Kleinbären angesiedelt.  Wie sie zu uns nach Deutschland kamen? Das erzählen wir dir hier:

Waschbären wurden in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts bei uns für Pelzzucht eingeführt. 1929 sind einige der importierten Waschbären ausgebüchst. Als fünf Jahre später auch noch ein Waschbärpärchen in der Nähe von Kassel ausgesetzt wurde, um die Tiere auch in freier Natur zu jagen, konnten sich die Bären ungehindert ausbreiten.

Weil sie sehr anpassungsfähig sind und keine Ansprüche an ihre Umgebung stellen, fiel es ihnen leicht, sich auch in Mitteleuropa einen Lebensraum zu schaffen. Bei uns hat der Waschbär keine natürlichen Feinde. Deshalb breitet er sich immer weiter aus. Und das, obwohl Jäger jedes Jahr einen Teil der Tiere  erlegen.

Woran erkenne ich einen Waschbär?

Waschbären sind grau bis schwärzlich gefärbte Tiere mit einem buschigen, braun und schwarz geringelten Schwanz. Sie werden zwischen 40 und 70 cm lang. Außerdem sehen sie aus, als trügen sie eine schwarze Maske vorm Gesicht. Sie haben flache Pfoten und kurze, kräftige Beine, wodurch sie sehr beweglich sind. Sie können laufen, geschickt greifen, klettern und sogar schwimmen.

Wieso leben Waschbären gerne in der Stadt?

In Städten gefällt es dem Waschbären besonders gut. Hier findet der Allesfresser das ganze Jahr über ausreichend Nahrung in Mülltonnen, auf dem Kompost und an Obstbäumen, ohne lange suchen zu müssen.

Über lose Dachziegel oder den Schornstein finden die Tiere Zugang zu unseren Häusern. Aber auch Bäume und die Kanalisation sind ein beliebter Unterschlupf. Haben sie sich erst einmal eingenistet, wird man sie nicht mehr so schnell los. Wenn man die Waschbären nämlich jagt, steigern die Weibchen ihre Fruchtbarkeit und produzieren umso mehr Nachwuchs.

Für den Menschen werden die Waschbären dadurch zu einer Plage. Außerdem machen die Tiere Krach, besonders nachts. Sie stoßen Mülltonnen um und plündern diese. Oft werfen sie Blumentöpfe um, heben Dachziegel ab und vergrößern die gefundenen Eingänge. Lästig ist auch, dass sie Duftmarken hinterlassen. Daran erkennen andere Waschbären, dass hier schon einmal ein Artgenosse gewohnt hat und es folglich ein schöner Unterschlupf sein muss. So hat man immer wieder neue Waschbären im Haus.

Woher hat der Waschbär seinen Namen?

Wenn Waschbären im Wasser nach Krebsen, Schnecken, Fischen , Fröschen und anderen Säugetieren fischen, machen sie das mit ihren beweglichen kleinen Händen. Ihr Tastsinn ist so gut ausgeprägt, dass sie nicht einmal hinzusehen brauchen, nach was sie da eigentlich suchen. Seinen Namen hat der Waschbär bekommen, weil das Fischen nach Beute so aussieht, als würde er seine Nahrung waschen.

 

Gibt es Waschbären-Cliquen?

Waschbären sind im Gegensatz zu vielen anderen Kleinraubtieren sehr gesellig. Die Tiere, die sich in der Stadt eingerichtet haben, schaffen sich regelrechte Treffpunkte, an denen sie sich einfinden. In freier Wildbahn gehen Waschbären in einem Gebiet auf Wanderschaft, das bis zu zehnmal so groß ist wie das der Stadtbären.