Wie überwintern Fische?

Wo sind eigentlich die Fische im Winter? Was machen sie, wenn ihr See zufriert und wie können sie in der Antarktis bei einer Wassertemperatur von minus 2 Grad Celsius überleben? Süß- und Salzwasserbewohner haben verschiedene Methoden, um dem Erfrierungstod zu entgehen.

Um in einem See überwintern zu können, müssen die Fische am Grund des Gewässers bleiben.Quelle: © Mik Mihails Ignats, Shutterstock

 

Unten ist es am wärmsten

Im See funktioniert das Überwintern von Fischen folgendermaßen: Da Eis leichter ist als Wasser, schwimmt es auf der Oberfläche. Gleichzeitig wirkt das Eis wie eine Isolierschicht, so dass kalte Luft einen See mit mehr als einem Meter Wassertiefe nicht bis zu ihrem Grund gefrieren lassen kann.

Im Gegenteil: die Wassertemperatur unter dem Eis steigt mit zunehmender Tiefe des Wassers. Am Grund des Sees sind es immer 4 Grad Celsius. Das liegt daran, dass Wasser bei 4 Grad seine höchste Dichte hat, also am schwersten ist. 4 Grad kaltes Wasser befindet sich daher immer ganz unten.

Schlafen oder Wachen?

Die Fische halten sich im Winter dort auf, wo es am wärmsten ist, also am Grund des Sees. Manche Fischarten graben sich sogar in den Boden ein und halten quasi Winterschlaf, so zum Beispiel die Schleie.

Die meisten Fische bleiben zwar wach, verhalten sich im Winter aber sehr ruhig. Ihr Stoffwechsel ist auf ein Minimum beschränkt, ihre Körpertemperatur abgesenkt. So genügen ihnen das Fett, das sie sich im Sommer angefressen haben und die wenigen Pflanzen und Kleinlebewesen im See zum Überleben.

Wie überleben Fische in der Antarktis?

Während Süßwasser bei einer Temperatur von 0 Grad Celsius gefriert, passiert das bei Salzwasser erst bei etwa –2 Grad. Im Körper von Fischen bilden sich jedoch schon ab 0 Grad Eiskristalle, die die Gefäße zerstören.

Um trotzdem in den eiskalten Meeren rund um den Südpol überleben zu können, nutzen die Antarktisfische einen Trick. Ihr Körper bildet ein eigenes Frostschutzmittel, bestehend aus Eiweiß und Zucker. Diese Stoffe lagern sich in den Körperzellen und im Blut der Fische an jeden entstehenden Eiskristall und hemmen sein Wachstum. Fische, die diesen Mechanismus nicht haben, können in der Antarktis nicht überleben, da die Eiskristalle in ihrem Körper alle Zellen und Gefäße sprengen.

Noch mehr zum Thema erfährts Du in WAS IST WAS Band 41 Fische. Wunderwelt im Wasser