Europäische Aale: Die bedrohten Wanderer

 

 

 

 

 

Europäische Aale stehen in Deutschland schon seit 1998 auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten. Quelle: © AlessandroZocc

 

 

 

 

Weil es immer weniger Aale gibt, müssen diese außergewöhnlichen Fische besser geschützt werden. Gründe für den Rückgang der Aale gibt es viele - vom Fischfang über den Aal-Herpes-Virus bis zu Wasserkraftwerken, in deren Turbinen viele Aale sterben. In Deutschland steht der Aal schon seit 1998 auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.

 

Der Aal ist mit seinem schlangenförmigen und langgestreckten Körper unverwechselbar. Er lebt auf dem Grund unter Steinen, im Schlamm oder in Spalten und ernährt sich vorwiegend von Würmern, (Klein-)Krebsen, Insektenlarven, Fischlaich, aber auch von Fischen.

Unermüdliche Wanderer

Aale schlüpfen im Atlantik, in der Sargassosee nahe den Bahamas. Mit dem Golfstrom treiben die Larven nach Osten, und nach etwa drei Jahren erreichen sie die europäischen Küsten. Umgewandelt zu Glasaalen, wandern die jungen Aale dann in die Flussmündungen ein, steigen in den Flüssen auf und gelangen auch in Seen. Hier wachsen sie dann innerhalb von zur Geschlechtsreife heran. Zur Fortpflanzung wandern sie, nun Blankaale genannt, wieder tausende Kilometer zurück zu ihrem Geburtstort. Dort laichen die Aale ab und sterben.

 

Immer weniger Aale

Doch viele Aale sterben bereits lange bevor sie überhaupt geschlechtsreif werden. Neben den bereits genannten Gründen sorgt vor allem der Fischfang für den Rückgang der Aale. Junge Aale werden besonders gern in Frankreich, Portugal und Spanien zu Fischkonserven verarbeitet. In Asien gelten Glasaale als beliebte Delikatesse. Junge Aale, die zur weiteren Mast nach Asien verkauft werden, kosten auf dem Markt mittlerweile fast 1000 Euro pro Kilo.

 

Europäisches Rettungsprogramm

 

Unter der deutschen Ratspräsidentschaft haben die EU-Fischereiminister ein europaweites Rettungsprogramm für die Aale beschlossen. Unter anderem werden seit 2009 jährlich eine bestimmte Menge gefangener Glasaale verpflichtend zur Aufzucht in den Binnengewässern ausgesetzt. .

Auch das Weltartenschutzabkommen CITES hat auf seiner 14. Vertragsstaatenkonferenz, auf Antrag Deutschlands, ein Rettungsprogramm und strenge Handelsbeschränkungen für Aale beschlossen, um den bedrohten Fisch besser zu schützen.

Die Angelfischerei leistet Jahr für Jahr ihren Beitrag zur Erhaltung des Aals und investiert erhebliche finanzielle Mittel in Besatzmaßnahmen, ohne welche die Bestände bereits wesentlich niedriger wären.

Bleibt zu hoffen, dass mit den geplanten Maßnahmen das Überleben des Europäischen Aals gesichert werden kann, denn es wäre schade, wenn dieser biologisch so interessante Fisch in Zukunft nicht mehr in unseren Gewässern sondern nur noch in unserer Erinnerung leben würde.