Wie und wo bauen Ameisen ihre Hügel und Nester?

Ameisenhügel sind die bekanntesten Ameisenbauten, doch es gibt noch viele andere Nestvarianten. Quelle: ©Kuttelvaserova Stuchelova, Shutterstock

Vielleicht hast du im Wald oder im Garten schon einmal einen Ameisenhügel betrachtet. Beim Bauen sind Ameisen sehr flexibel. Das heißt, sie passen sich immer wieder neu an ihre Umweltbedingungen an und bauen jeweils das Nest, das ihnen gerade am passendsten erscheint.

Die verschiedenen Nestarten

Die meisten Nester bestehen aus natürlichen Materialien wie zum Beispiel Holz, Pflanzenteilen und Baumharz. Allerdings benötigen nicht alle Ameisengattungen Nester, da es auch Ameisen gibt, die stets auf Wanderschaft sind.

Das Erdnest

Diese Nestart kommt am häufigsten vor. Hierbei ist ein Großteil aller Gänge und Kammern unterhalb der Erdoberfläche gebaut. Erdnester sind sehr witterungsanfällig und werden in der Regel nur an geschützten Stellen, etwa unter wärmespeichernden Steinen, gebaut. Viele Erdnester verfügen außerdem über eine kleine Kuppel, um mehr Sonnenstrahlung aufzufangen.

Das Hügelnest mit Streukuppeln

Diese Nester werden meistens um morsche Baumstümpfe herum errichtet, um dem Bau einen besseren Halt zu geben. Sie werden bis zu zwei Meter hoch und erreichen einen Durchmesser von bis zu fünf Metern. Außerdem kann ein solcher Ameisenhügel noch bis zu zwei Meter in die Tiefe gehen. Die obere Schicht besteht aus Pflanzenteilen, die das Nest vor Regen und Kälte schützen sollen, wohingegen die unteren Schichten aus Erde sind.

Im Winter halten alle Ameisen den unteren Kammern des Hügels ihre Winterruhe, wobei der obere Teil eines Hügelnestes als Frostschutz dient. Die vielen Gänge dieses Ameisenhügels sind so angelegt, dass Wasser ihnen nichts anhaben kann. Außerdem bietet das Hügelnest mit Streukuppeln eine gute Durchlüftung und Wärmespeicherung.

Das Seidennest

Ein Seidennest wird beispielsweise von der Gattung der Weberameisen gebaut. Mithilfe besonderer Ausscheidungen ihrer Larven, eines sogenannten Seidensekrets , kleben sie Blätter zu Büscheln zusammen. Diese Nester sind in der Regel frei hängend.

Das Holznest

Bei einem Holznest handelt es sich um einen Ameisenbau, der durch tote oder lebende Bäume führt. Meistens ist ein solches Nest nicht von außen zu erkennen, da sich die Eingänge an den Wurzelenden befinden.

Die Ameisenpflanzen Nicht immer sind Nester und Ameisenhügel notwendig. Es gibt auch so genannte Ameisenpflanzen, die den Ameisen Wohnraum und manchmal auch Nahrung zur Verfügung stellen. Im Austausch dafür gewähren die Insekten der Pflanze einen Schutz gegen bestimmte Fressfeinde.