Lebten Mammuts auch bei uns?

Wollhaar-Mammuts waren während der Eiszeit weit verbreitet - auch in unseren Breitengraden.

Die bedeutendsten Mammutfunde wurden bisher im Dauerfrostboden in Sibirien und Alaska gemacht. Aber wo lebten Mammuts noch? Hat es sie auch in unseren Breitengraden gegeben? Das will Sarah, 10 Jahre, wissen.

 Ja. Mammuts lebten auch in dem Gebiet, wo heute Deutschland ist. In Siegsdorf, im bayerischen Chiemgau, wurde sogar das größte Mammutskelett in ganz Europa gefunden. Es wurde von seinem Finder Bernard von Bredow „Oskar“ getauft. Zunächst fand Bredow 1975 nur eine Rippe des Tieres, zehn Jahre später wurde das ganze Skelett ausgegraben.

Mammuts in Deutschland

Der kräftige Mammutbulle lebte vor über 44.000 Jahren. Mit einer Schulterhöhe von 3,60 Metern und vier Metern Länge hatte er selbst für ein Mammut enorme Maße. Er wog zu Lebzeiten fünf Tonnen und wurde zwischen 80 und 90 Jahre alt. Eine Skelettrekonstruktion des Tieres ist im Siegsdorfer Naturkundemuseum Mammutheum“ ausgestellt.

Sechs Mammut-Skelette

Tausende von eiszeitlichen Mammut-Knochen und -Stoßzähnen wurden bisher in Deutschland gefunden, jedoch nur sechs vollständige Skelette. Neben dem größten Exemplar aus Siegsdorf wurden bislang Mammuts bei Cottbus, Leipzig, Ahlen, Trier und Merseburg ausgegraben. Der älteste Fund stammt aus dem Jahr 1903 bei Cottbus.  

Steckbrief Mammut

In den Kaltzeiten war im mittleren und nordwestlichen Europa eine eiszeitliche Steppentierwelt verbreitet. Dazu zählten neben Rentieren, Wollnashörnern, Moschusochsen oder Wildpferden auch die Mammuts der Art „Mammuthus primigenius“ - die wollhaarigen Mammuts. Sie waren bestens an Kälte und Trockenheit gewöhnt und trugen einen dicken Pelz mit langen Haaren in mehreren Schichten.

Die Rüsseltiere und Vorfahren der heutigen Elefanten, hatten lange gebogene Stoßzähne. Damit konnten sie nicht nur Feinde vertreiben, sondern auch Schnee wegschieben 180 Kilo Grünzeug benötigten Mammuts um satt zu werden. Warum Mammuts ausstarben ist bis heute nicht geklärt. Vermutlich haben Klimaveränderungen dazu geführt.

Hier geht es zur Steinzeit-Wissenswelt