Wie haben die Ritter früher geheiratet ?

Nathalie aus Olpe möchte mehr über die Hochzeit bei Rittern wissen.

Männer gaben in der mittelalterlichen Gesellschaft den Ton an - und sie bestimmten auch das Leben der Frauen. Die Väter und Mütter arrangierten die Eheschließungen. Wichtig dabei war, dass immer standesgemäß geheiratet wurde. Eine erfolgreiche Hochzeit war, wenn man durch die Heirat noch wohlhabender wurde.

Im Alter von 11 oder 12 Jahren wurden die Mädchen wenn nicht verheiratet, so doch schon versprochen. Von Liebe war da keine Rede. Die Vormünder oder Eltern wählten die Ehepartner für ihre Töchter danach aus, dass sich der Besitz der Familie vergrößerte - die Gefühle waren dabei Nebensache. Die Ritter, die heiraten wollten, suchten sich ihre Frauen auch nach dem Besitzstand aus. Begehrt waren reiche Erbinnen mit großer Mitgift oder Witwen.

Auch wenn die Frauen im Mittelalter kaum Rechte hatten, so galt doch das Gebot der höfischen Liebe. Eine Liebe bei der es vor allem um Tugend und Ritterlichkeit ging und weniger um ein Ehe, wie wir sie uns vorstellen. Die höfische Liebe war viel mehr ein romantisches Ideal. Und oftmals "beteten" die Ritter unerreichbare Damen an Höfen an, während sie mit ganz anderen ihren Alltag teilten.

Zur Verlobung gab es ein Eheversprechen und Geschenke an die Braut, Ringe wurden ausgetauscht oder Eidschwüre abgelegt. Zur Hochzeit gehörte ein großes Fest mit möglichst vielen Gästen. Es gab viel zu essen und zu trinken, Spielleute und Gaukler wurden eingeladen - je wohlhabender das Brautpaar und seine Eltern, desto größer das Fest. Solche Hochzeiten konnten viele Tage, manchmal sogar mehrere Wochen dauern. Die Kosten dafür hatte der Brautvater zu tragen.

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