Stimmt es, dass der Stoßzahn eines Narwals aus Elfenbein ist?

Das spiralförmig gewundene Einhorn, das lange dem Fabelwesen zugeordnet wurde, trägt tatsächlich ein Tier - der Narwal.

Kaum ein Fabelwesen ist so geheimnisvoll wie das Einhorn. Schon bei den alten Persern wird es erwähnt, ebenso wie in der Bibel und in den Beschreibungen des italienischen Entdeckers Marco Polo.

Das Einhorn hat den Körper eines Pferdes, den Kopf eines Hirschs und kann mit seinem spitzen Horn alles durchbohren. Es gilt als wild, stark und mutig. Niemand kann es fangen, nur einer schönen und reinen Jungfrau folgt es freiwillig.

Das Einhorn besitzt Zauberkräfte und kann – der Legende nach - vergiftetes Wasser wieder trinkbar machen und sogar zur Unsterblichkeit verhelfen. Besonders im Mittelalter wurden die Hörner des Einhorns als Wundermittel gegen Vergiftungen in Schatzkammern aufbewahrt.

Heute weiß man, von welchem Tier diese Hörner tatsächlich stammten. Es waren die Stoßzähne des Narwals und diese haben – leider - bis heute keine magischen Kräfte.

Narwale haben im Oberkiefer zwei Zähne. Normalerweise wird der linke der beiden Zähne beim Männchen immer größer und bildet das "Einhorn". Der Narwal wird insgesamt rund fünf Meter lang, der spiralig gewundene Stoßzahn bis zu 2,70 Meter. Das heißt, er macht drei Fünftel der Gesamtlänge des Wals aus.

Forscher sind sich nicht sicher, warum der männliche Narwal solch ein "Einhorn" trägt. Es könnte sein, dass er damit gegen Rivalen kämpft. Allerdings ist das nicht bewiesen. Vermutet wird auch, dass das Horn als Zeichen des Imponiergehabes zu verstehen ist, ähnlich dem Pfauengefieder oder dem Hirschgeweih.

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