Warum heißt das Mittelalter Mittelalter?

Ritter mit Schwert und Rüstung gehören für uns heute zum typischen Bild des Mittelalters.Quelle: © Ruslan Guzlov, Shutterstock

Mittelalter nennt man in der europäischen Geschichte die Epoche, die zwischen Antike und Neuzeit liegt. Ungefähr 1000 Jahre dauerte dieser Zeitraum. Natürlich haben die Menschen, die im Mittelalter lebten, ihre Zeit nicht Mittelalter genannt. Diesen Begriff prägten gelehrte Humanisten des 15. und 16. Jahrhunderts wie Erasmus von Rotterdam oder Philipp Melanchton.

Dunkle Epoche

Die Dichter, Denker und Künstler dieser Zeit empfanden das Mittelalter als dunkle Epoche. Sie bewunderten alles, was die Römer und Griechen erschaffen hatten, und ließen den antiken Geist, die Gelehrsamkeit, die Künste und das Handwerk wieder aufleben. Nicht umsonst heißt die Epoche, die das Mittelalter ablöste, Renaissance, das bedeutet "Wiedergeburt". In den Augen der Renaissance war das Mittelalter die mittlere Zeit, also eine Art Tiefpunkt, zwischen der geistreichen, gelehrten Zeit der Antike und der Renaissance.

Fließende Übergänge

(Kunst-)Historiker haben den Begriff "Mittelalter" übernommen. Allerdings ist klar, dass man geschichtliche Epochen nicht immer an einer Jahreszahl festmachen kann. Alle historischen Entwicklungen vollziehen sich nach und nach und auch die Übergänge von einer Epoche in die nächste verlaufen stetig weiter oder Epochen überlappen sich. Für das Mittelalter hat man den Zeitraum von etwa 500 bis 1500 festgelegt.