Die Ökobank: Alternative Geldgeschäfte

Die Ökobank investierte vor allem in Projekte im Umweltschutz und der erneuerbaren Energien. Quelle: © wk1003mike

Geld und Leben statt Geld oder Leben - dieses Leitmotiv bestimmte die Geschäftspolitik der Ökobank. Am 2. Mai 1988 nahm sie ihre Geschäfte auf.

Ursprünge in der Umweltbewegung

Die Wurzeln der Ökobank liegen in der Alternativkultur der späten 70er und frühen 80er Jahre, in der Friedens-, Frauen- und Umweltbewegung. Hier entwickelte sich die Idee, dass engagierte Menschen selbst entscheiden sollten, was mit ihrem Geld geschieht. All jenen, die kein Geld in Rüstung, Atomkraft, Umweltzerstörung oder in menschenrechtsverletzende Vorhaben investieren wollten, sollte eine Alternative für ihre Geldgeschäfte geboten werden.
Gleichzeitig sollten Unternehmen, die ihr Geschäft auf dieser Basis führen wollten, eine Perspektive bekommen. Gerade Firmen, die sich beispielsweise auf neue Energieträger wie Sonne und Wind spezialisierten, bekamen von den Großbanken nur selten ausreichende Kredite.

Wie funktionierte die Ökobank?

Am 2. Mai 1988 nahm die Ökobank in Frankfurt ihre Geschäfte auf. In den ersten zwei Jahren blieb das Kreditgeschäft überwiegend auf den Raum Frankfurt beschränkt, erst 1990 wurde die Kreditvergabe auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet. Jetzt konnten die Kunden die Ökobank auch als Hausbank wählen. Filialen entstanden in Freiburg, in Berlin und Nürnberg.
Durch die Organisationsform "Genossenschaft" räumte die Ökobank demokratischen Prinzipien in Form von Mitbestimmung und Mitgestaltung viel Spielraum ein. Projekte und Unternehmen, die im Sinne der Ökobank wirtschafteten, konnten günstige Förderkredite erhalten. Ermöglicht wurde dies durch den Verzicht der Kunden und Mitglieder auf maximale Zinsen. Der Zinsverzicht wurde als zinsvergünstigter Kredit weitergegeben.

Die Ökobank in der Krise

1999 geriet die Ökobank in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Mehrere in Not geratene Unternehmen konnten größere Kredite nicht zurückzahlen, so dass die Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Volks- und Raiffeisenbanken in Anspruch genommen werden musste. Die Krise zeigte auch interne Schwachstellen und Managementfehler auf. So hatte die Entwicklung der Organisation nicht mit dem enormen Wachstum Schritt gehalten.
Im Frühjahr 2003 wurde das Bankgeschäft auf die ebenfalls ethisch-ökologisch orientierte GLS-Gemeinschaftsbank übertragen.