Die Mark: Deutschland erste einheitliche Währung

Die Mark, Deutschlands erste gemeinsame Währung, galt von 1871 bis 1918. 1948 folgte die Deutsche Mark, kurz D-Mark, hier im Bild. Quelle: © XXLPhoto, shutterstock

Was sind Kurant- und Scheidemünzen?

Die Mark oder auch Goldmark genannt war die offizielle Währung im Deutschen Reich von 1871 bis 1918. Es wurde festgelegt, dass eine Mark 100 Pfennigen entsprach. Die großen Münzen zu 5, 10 und 20 Mark waren sogenannte Kurantmünzen. Das heißt, sie enthielten ihren aufgedruckten Wert als Edelmetall, in diesem Falle Gold, waren also wirklich genau so viel wert, wie auf ihnen stand.

Die kleineren Münzen von 1 Mark bis 1 Pfennig waren hingegen Scheidemünzen. Sie besaßen nicht den gleichen Gegenwert in Edelmetall, auch wenn einige von ihnen eine geringe Menge Silber enthielten (20 Pfennig bis 1 Mark Münzen).

Das Papiergeld

Die Geldscheine wurden ab sofort fast ausschließlich von der Reichsbank ausgegeben. Nur wenige Privatnotenbanken, die vorher diese Aufgabe erfüllten, taten dies auch weiterhin. 1914 waren es die Badische Bank, die Bayerische Notenbank, die Sächsische Bank und die Württembergische Bank.  
 
Banknoten gab es zu 20, 50, 100 und 1000 Mark. Die Reichsbank war dazu verpflichtet, mindestens einen Drittel des Gegenwertes aller Geldscheine in Gold zu verwahren und die Banknoten gegen Gold einzutauschen, falls Kunden dies verlangten.

Diese Regelung sollte den Wert des Geldes garantieren und einer Inflation (= Geld wird immer weniger wert) vorbeugen. Das funktionierte jedoch nur bis etwa 1906.

Die Inflation - Geld wird immer wertloser

Bis 1906 waren noch in erster Linie die Goldmünzen in Umlauf. Dann gab die Reichsbank jedoch immer mehr Geldscheine aus, ihr Wert war also bei weitem nicht mehr mit Gold gedeckt. Die Menschen bewahrten daraufhin die wertvollen Goldmünzen lieber zuhause auf und bezahlten mit wertloseren Banknoten oder den Scheidemünzen.

Ab Anfang Juli 1914 spitzte sich die Lage zu. Die Bürger merkten, dass ein Krieg kurz bevor stand und wechselten ihre Geldscheine an den Banken in Goldmünzen um. Am 13. Juli 1914 wurde das Umtauschrecht eingestellt. Von da an waren so gut wie keine Gold- und Silbermünzen mehr in Umlauf. Stattdessen wurden eilig Darlehenskassenscheine, etwas Ähnliches wie Banknoten zu 1 und 2 Mark gedruckt.

Gegen Kriegsende wurden sogar die kleine Kupfermünzen seltenr. Viele Münzen waren auch eingeschmolzen worden um Waffen daraus zu fertigen. So entstand das Städtenotgeld. Städte aber auch private Firmen druckten eigene Geldscheine, sodass wieder eine Vielfalt von Scheinen in Umlauf war.

Zunächst wurden als Ersatz für die Münzen kleinere Nennwerte zu 1-5 Mark gedruckt. Doch je weniger das Geld wert wurde, umso höhere Nennwerte druckte man. 1921 gab es Geldscheine mit einem aufgedruckten Betrag von mehreren Billionen Mark.

Wie kam es zur Inflation?

Um den Krieg zu finanzieren gab die Reichsbank immer mehr Banknoten aus, die aber nicht mehr durch Gold gedeckt waren. Immer mehr Geld stand immer weniger Waren gegenüber. So verteuerten sich die Dinge rasend schnell.

Nach Ende des Ersten Weltkrieges verschlimmerte sich diese Entwicklung noch, da das Deutsche Reich immense Schulden hatte und zusätzlich noch Wiedergutmachungs-Zahlungen (sogenannte Reparationen) an die Siegerländer zahlen musste.

Ein Beispiel für Inflation

Am Preis von 10 Eiern seht ihr, wie schnell die Geldentwertung ihren Lauf nahm:

Feb. 1920: 3,90 Mark
Juli 1920: 8 Mark
Juli 1921: 16 Mark
Feb. 1922:40 Mark
Okt. 1922: 318 Mark
Feb. 1923: 2800 Mark
April 1923: 3600 Mark
Mai 1923: 5200 Mark
Juni 1923: 8000 Mark
Aug. 1923: 500.000 Mark
Sept. 1923: (20 Millionen)
Okt. 1923: 19.500.000 000 Mark (19 Milliarden 500 Millionen)

Was ist der Unterschied zwischen Goldmark und Mark?

Noch heute wird manchmal der Begriff Goldmark verwendet, wenn man zum Beispiel den Preis eines Grundstückes oder eines Hauses in der Zeit vor 1914 benennen will. Damit soll deutlich werden, dass es sich zu dieser Zeit noch um die stabile, goldgedeckte Währung Mark handelte und nicht, wie in den Jahren danach um eine durch die Inflation immer wertloser werdende Papiermark.

Das Ende der Mark

Nach dem Staatsbankrott und der darauf folgenden Währungsreform im November 1923 wurde die Mark zunächst durch die Rentenmark und ab 1924 durch die Reichsmark abgelöst. Der Umtauschkurs: für eine Billion Mark erhielt man eine Rentenmark.


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