Cäsars Ermordung

Julius Cäsar dürfte nicht nur den Asterix-Lesern ein Begriff sein. Der erfolgreiche Herrscher wurde 44 vor Christus von Nebenbuhlern ermordet. Quelle: © faberfoto-it, shutterstock

Vor über 2000 Jahren, am 15. März des Jahres 44 vor Christus wurde Gaius Julius Cäsar ermordet. Der erfolgreiche Feldherr und geschickte Regent war zum Alleinherrscher im alten Rom aufgestiegen und hatte sich damit nicht nur Freunde gemacht.

Am Morgen jenes 15. März versammelte sich der Senat, das wichtigste politische Gremium des römischen Reiches, im Saal des Pompeiustheaters in Rom. Gaius Julius Cäsar, seit Kurzem Diktator, sprich oberster Herrscher des römischen Reiches, fühlte sich an diesem Tag nicht wohl. Seine Frau versuchte ihn zu überreden, die Versammlung abzusagen, da sie böse Vorahnungen plagten. Doch Cäsars Vertrauter Brutus überredete den Herrscher, an der Sitzung teilzunehmen.

Kaum hatte Cäsar im Senat Platz genommen, umstellte ihn eine Gruppe von Senatoren. Unerwartet zogen sie ihre Dolche und stachen zu. Auch Brutus, den Cäsar wie einen Sohn geliebt hatte, gehörte zum Kreis der Attentäter. Noch im Sterben rief Cäsar den berühmt gewordenen Satz: "Auch du, Brutus?" und brach anschließend blutüberströmt zusammen.

Cäsars politischer Aufstieg

Im Laufe seiner politischen Karriere hatte Cäsar es von den niedrigeren Ämtern des Quästors und Ädils bis zum Konsul gebracht. Damals regierten jeweils zwei Konsulen für ein Jahr die römische Republik. Um dieses Amt zu erlangen war er ein Dreimännerbündnis, ein sogenanntes Triumvirat mit Pompeius und Crassus eingegangen. Während sich Cäsar auf Feldzügen in Frankreich (Gallien) und Großbritannien befand, wurde Pompeius in Rom zum alleinigen Konsul ausgerufen. Crassus war zuvor auf einem Feldzug umgekommen.

So kam es zu einem Bürgerkrieg zwischen der Partei des Pompeius und den Anhängern Cäsars. Cäsar war nämlich von Pompeius aufgefordert worden, seine Herrschaft über das Heer niederzulegen. Doch Cäsar wollte seine Macht nicht aufgeben und zog mit seinem Heer von Gallien aus in Richtung Rom.

Als er den Grenzfluss zwischen Gallien und Italien, den Rubicon überschritt, soll er gesagt haben: "Alea iacta est." (wörtlich: Der Würfel ist geworfen, bei uns sagt man: Die Würfel sind gefallen). Tatsächlich gelang es im innerhalb kürzester Zeit, Italien wieder einzunehmen. Er verfolgte Pompeius und seine Anhänger noch in weiteren Kriegen in Spanien, Griechenland und in der Provinz Africa.

Wie kam es zum Mord?

Ruhmreich kehrte er nach Rom zurück und ließ sich zum Diktator auf Lebenszeit ernennen. Eigentlich sah die römische Verfassung das Amt des Diktators mit uneingeschränkter Macht nur für Krisenzeiten vor. Für die Dauer von höchstens einem halben Jahr sollte ein solcher Herrscher eingesetzt werden, um schnell Entscheidungen treffen zu können und Bedrohungen von außen abzuwenden. Doch Cäsar erhielt dieses Amt auf Lebenszeit.

Das war den Anhängern der Republik ein Dorn im Auge. Einige Senatoren, die seit der Alleinherrschaft Cäsars ihren politischen Einfluss schwinden sahen, entschlossen sich, den Tyrannen zu beseitigen. Zu ihnen gehörten Gaius Cassius und Marcus Iunius Brutus. Am 15. März 44 vor Christus erdolchten sie gemeinsam den Alleinherrscher Cäsar.

Cäsar heute

Der Name und die Person Cäsars begegnet uns heute nicht nur im Geschichtsunterricht. Wer Latein lernt, wird seinen Bericht über seine Feldzüge in Frankreich, „De bello gallico“ als Lektüre kennen lernen. Asterix-Leser kennen Cäsar sowieso! Und auch unser Kalender geht auf eine Kalenderreform Cäsars, den sogenannten julianischen Kalender, zurück. Er führte das Schaltjahr ein und bestimmte die Länge der Monate. Der Juli erhielt übrigens zu seinen Ehren diesen Namen, schließlich hatte Cäsar den Vornamen Julius.