Medizin trifft Archäologie: Im Kopf der Mumie

Medizin trifft auf Archäologie: Eine Kindermumie aus Südamerika wird hier mit einem Computertomographen untersucht.

Nach dem Fund der unversehrtenn Mumie von Tutanchamun im Tal der Könige in Ägypten wollten die Wissenschaftler mehr über den Pharao erfahren. Mit Hilfe von Medizintechnik gelang es ihnen in den Kopf der Mumie vorzudringen. Wie das funktioniert? Erklären wir dir hier:

Wenn man aber genau wissen will, wie etwas Festes aufgebaut ist, und das nicht flach wie ein Bild sondern in 3D sehen möchte, dann gibt es nur eine Methode: die Computertomographie oder kurz CT. Das Wort ist zusammengesetzt aus Computer und tomographie. Tomographie ist auch zusammengesetzt und kommt aus dem Griechischen: "tomos" heißt so viel wie teilen, schneiden (vgl. Atom=unteilbar) und "graphein" bedeutet etwa schreiben oder zeichnen. Mit Hilfe des Computers werden also aufgezeichnete Scheiben zusammengesetzt, so die grobe Übersetzung.

Das CT eignet sich besonders zur Darstellung von festem Gewebe, wie Knochen. MRT, also die Kernspintomografie verwendet man dagegen vor allem zur genauen Ansicht von Weichteilen und Organen.

Wie funktioniert Computertomografie?

Ein Computertomograph ist eine Kombination verschiedener Technologien und funktioniert mit Röntgenstrahlen. Der Computer errechnet aus den Daten des Röntgengeräts ein zwei- oder dreidimensionales Bild. Der zu untersuchende Gegenstand wird auf einer Liege durch eine Röhre gefahren. In der Röhre verbirgt sich ein drehbarer Röntgen-Sender und auf der gegenüberliegenden Seite ein Empfänger. So wird die betreffende Person oder der betreffende Gegenstand Stück für Stück, Scheibe für Scheibe durchleuchtet und im Computer wieder zu einem Ganzen zusammengesetzt.

So kann der innere Aufbau des Pharaos von allen Seiten genau betrachtet werden, als hätte man ihn aus seinen Bandagen geschält. Man kann ihn am Rechner in Einzelteile zerlegen und sogar von außen unsichtbare Hohlräume können sichtbar werden, weil in den Röntgendaten alle Informationen über den inneren Aufbau enthalten sind.

Erfunden wurde der Computertomograph von Godfrey Hounsfield zusammen mit Allan M. Cormack. Die erste Aufnahme eines Menschen datiert aus dem Jahr 1971. Zusammen erhielten sie 1979 den Nobelpreis für Medizin.