Die Himmelsscheibe von Nebra

Die Himmelsscheibe von Nebra gehört zu den wertvollsten archäologischen Schätzen, die bis heute in Deutschland gefunden wurden. Quelle: © CC BY-SA 3.0 Dbachmann

Die Himmelsscheibe von Nebra gehört zu den kostbarsten archäologischen Funden in Deutschland. Erst 1999 wurde die Scheibe aus der Bronzezeit in Nebra/Sachsen-Anhalt gefunden. Heute gilt sie als die älteste konkrete Darstellung des Kosmos weltweit und gehört seit 2013 zum UNESCO Weltkulturerbe.

Älteste Darstellung des Kosmos weltweit

Vor 3.600 Jahren war die Scheibe gemeinsam mit wertvollen Schwertern, Schmuck und Gerät auf dem Gipfel des Mittelberges bei Nebra rituell begraben und den Göttern geweiht worden. Die geschmiedete Bronzescheibe mit Goldauflagen zeigt die bislang älteste konkrete Darstellung des Kosmos weltweit. Deshalb ist sie ein Schlüsselfund für die Archäologie, aber auch für die Astronomie und die Religionsgeschichte.

Kalender und Sonnenkult

Auf der Scheibe sind die Sonne, der Sichelmond und Sterne aus dünnem Goldblech angebracht. Außerdem eine "Sonnenbarke" und zwei so genannte Horizont- Bögen, von denen einer aber verloren gegangen ist. Nach Meinung der Forscher zeigt die Himmelsscheibe, wie ein Schiff die Sonne nach dem Untergang im Westen über das dunkle Wasser in den Osten trägt. Forscher gehen davon aus, dass die Menschen damals die Sonnenscheibe als Kalender und für ihren Sonnenkult nutzten.

Mindestens 100 Millionen Euro wert

Untersuchungen durch Archäologen haben ergeben, dass die Scheibe aus der späten Bronzezeit stammt und etwa um 1600 vor Christus gefertigt wurden. Sie ist 2,3 Kilogramm schwer, misst 32 Zentimeter im Durchmesser, besteht aus Bronze und Gold und ist unfassbare 100 Millionen Euro wert. Bis heute wurde kein vergleichbares Stück aus der Bronzezeit gefunden. Warum die Scheibe zunächst in der Hand von Räubern war und wie lange es dauerte bis sie in die rechtmäßigen Besitz des Bundeslandes Sachsen-Anhalt kam, kannst du in WAS IST WAS Archäologie. Schätze der Vergangenheit nachlesen. 

Was war die Bronzezeit?

Die Bronzezeit dauerte etwa von 2200 bis 800 vor Christus. Hatten Schmiede zuvor vor allem Gold, Silber und Kupfer verarbeitet, entdeckten sie jetzt, wie man Bronze aus Kupfer (neun Teile) und Zinn (ein Teil) herstellt.

Bronze hatte den Vorteil, dass es viel härter als Kupfer ist und sich somit perfekt für die Herstellung von Waffen und Werkzeugen eignete. Die ersten Schwerter wurden damals geschmiedet. Außerdem trieben neuen Waren wie Gewandnadeln, Rasiermesser, Schilde, Helme, Dolche, oder auch Schmuck europaweit auch den Handel an. Dadurch entstanden neue Berufsfelder wie der Bergbau. Bronzegießer wurden angesehene Handwerker.

 

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