Studium des Tierrechts "Animal Law" von amerikanischen Tierärzten entdeckt

In Amerika war vor noch etwa 10 Jahren des Thema Tierrecht ein wenig betrachtetes Feld der Rechtssprechung. Nun aber haben die Anwälte im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ein neues Klientel entdeckt: misshandelte Hunde, tierärztlich falsch behandelte Katzen, quälerisch gehaltene Zootiere oder die Rechte der Wildtiere.

Themen, um die sich mehr als 600 Anwälte in den Vereinigten Staaten bemühen. Sie haben sich während ihres Studiums auf das an Spitzenuniversitäten wie Harvard, Georgetown oder der University of California angebotene Fach "Animal Law" spezialisiert. Insgesamt etwa ein gutes Dutzend Universitäten unterrichten die Studenten bereits auf diesem Gebiet.

Ziel der Anwälte und Universitäten ist es, bestehende Tierschutzgesetze auch in der Praxis zur Anwendung zu bringen und das Tier als Persönlichkeit zu respektieren. Bereits jetzt kann durch diverse Klagen von guten Erfolgen auf dem Weg zum angewandten Tierschutz gesprochen werden.

So konnten schon Sorgerechtsklagen nach einer Besitzer-Scheidung zu Gunsten der gemeinsamen Katze entschieden werden. Sie durfte dort bleiben, wo sie sich am wohlsten fühlte. Auch werden Entschädigungen für den Tod eines Tieres nicht mehr nach dem tatsächlichen Preis, sondern nach dem emotionalen Wert für den Besitzer bemessen.

Doch sind diese gewonnenen Prozesse nur relativ kleine Schritte auf dem Weg zum besseren Leben für Tiere. Derzeit klagt ein Zoobesucher gegen die Unterbringung zweier Schimpansen in Einzelkäfigen im Zoo Long Island. Bei Erfolg der Klage könnte es unter Umständen weitreichende Folgen für Versuchslabore und Massenvermehrungsanstalten in Amerika nach sich ziehen. Die Hoffnung aller Tierschützer liegt daher auf der rasch zunehmenden "Animal Law"-Bewegung.

Artikel von Charlotte Stanek von zooplus

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