Francisco Pizarro und die Schlacht gegen das Inkareich

Francisco Pizarro erfuhr im Jahre 1522 von der Existenz des Inkareichs. Am 26. Juli 1529 machte ihn der König Karl I. von Spanien zum Generalkapitän von Peru, und erteilte ihm die Erlaubnis für einen Feldzug. Voraussetzung war, dass Pizarro seine Mannschaft auf eigene Kosten ausrüstete.


Pizarro hatte König Karl I. beeindruckt als er von seinen Peru-Expeditionen, von 1526 bis 1528, mit Goldschätzen und Lamas zurückkam. Deshalb bekam er die Leitung für den folgenden Feldzug.

Der spanische Eroberer Francisco Pizarro.

Mit der königlichen Erlaubnis segelte Pizarro mit mehreren hundert Mann an seiner Seite die südamerikanische Parzifikküste entlang. 1532 gründete er die erste spanische Stadt im Inkareich, die Stadt "Piura" im Norden von Peru.

Auf dem Weg ins Inkareich


Im Jahr 1532 machten sich Pizarro und seine Expeditionsmannschaft zu Fuß auf ins Innere des Inkareiches. Der Weg durch den Dschungel und über Gebirgszüge von mehreren tausend Metern Höhe war für Pizarro und seine Männer mühsam. Regelmäßig wurden die Spanier dabei von Boten des Inkaherrschers Atahualpa beobachtet.

 

Nachdem die Boten Atahualpas den Spaniern die Nachricht eines freundlichen Empfangs seinerseits überbrachten, gaben auch Pizarro und seine Leute vor in friedlicher Absicht zu kommen.

Karte: Die Eroberung Perus.



Der Inkaherrscher und seine Krieger sind vorbereitet


Atahualpa und seinen Leuten schien es bewusst zu sein, dass die Spanier nicht in Frieden kommen. Dennoch verspürten sie kaum Angst, zum einen da sie sich in ihren Gebirgen besser orientieren konnten, und zum anderen da sie mehr Mannskraft hatten. Atahualpas Heer bestand aus mehreren tausend erfahrenen Kriegern, die erst kurz zuvor seinen Halbbruder Huáscar besiegt hatten.

Pizarros Heer hatte im Gegensatz zu den Inkas wenig Mannskraft. Es bestand aus nicht einmal 300 Männern, dafür hatten diese Pferde und waren durch Stahlausrüstungen und  Waffen, wie beispielsweise Kanonen, gestärkt.

Pizarros Pläne


Im November 1532 erreichten Pizarro und seine Männer die Stadt Cajamarca. Diese war von den Inkas zuvor geräumt worden. Der Plan Pizarros war es nun, den Inkaherrscher Atahualpa in Gefangenschaft zu nehmen. Dies sollte inmitten von Atahualpas Heer geschehen. Damit alles nach Pizarros Vorstellungen verlief, wurde Atahualpa in die Stadt Cajamarca eingeladen.

Die Schlacht von Cajamarca


Atahualpa nahm Pizarros Einladung nach Cajamarca an. Ein Teil seiner Krieger lagerte vor den Stadtmauern, während er und seine übrigen Männer Unterkunft innerhalb der Mauern bekamen. Als Friedenszeichen mussten Atahualpa und seine Männer jedoch erst ihre Waffen niederlegen. Während die unbewaffneten Inkas in die Stadt zogen, positionierten die Spanier ihre Waffen.

 

Die Schlacht von Cajamarca.

In der Stadt angekommen erfasste ein spanischer Priester das Wort, und begrüßte die Inkas mit den Worten Gottes. Woher diese Worte kamen, verstand Atahualpa nicht. Auch mit der Bibelinschrift konnte er nichts anfangen, deshalb hielt er sich die Bibel ans Ohr, doch er hörte kein Wort Gottes. Das machte ihn wütend und er schleuderte die Bibel auf den Boden.

Pizarro bezeichnete diese Handlung Atahualpas, die Bibel achtlos auf den Boden zu werfen, als Sakrileg. Ein Sakrileg ist als Angriff oder Vergehen gegen das Heilige zu verstehen. Und dieses Sakrileg Atahualpas nahm Pizarro zum Vorwand das Feuer gegen die Inkas zu eröffnen.



Der Inkaherrscher Atahualpa wird gefangen

genommen.


Weniger als eine Stunde dauerte die Schlacht auf dem großen Platz von Cajamarca am 16. November 1532. Doch in dieser kurzen Zeit kamen mehrere tausend unbewaffnete Inkakrieger ums Leben. Der Inkaherrscher Atahualpa konnte von den Spaniern in Gefangenschaft genommen werden, weshalb sein außerhalb der Stadt lagerndes Heer nichts unternehmen konnte. Die Krieger wollten ihren Anführer mit einem Angriff auf die Spanier nicht in Gefahr bringen.

  

Atahualpas Tod und Pizarros Eroberung


Trotz einer Lösegeldzahlung wurde der Inkaherrscher Atahualpa zum Tode verurteilt, und am 26. Juli 1533 in Cajamarca erdrosselt.

Francisco Pizarro setzte seinen Eroberungszug fort.

Francisco Pizarro setzte währenddessen seine Eroberung des Inkareichs fort. Das nun führerlose Volk der Inkas leistete immer weniger Widerstand, und in der Hoffnung auf Unabhängigkeit waren bereits unterworfene Stämme auf der gegnerischen Seite von Pizarro.

Vilcabamba blieb am längsten unberührt von spanischen Angriffen. Mit der Eroberung Vilcabambas im Jahr 1572 erlosch schließlich das einst so mächtige Inkareich.


Text: Christine Spindler; 24.07.2009; Bilder: pd

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