Wettrennen zum Mars

Am 02.06.2003 startete der so genannte "Mars Express" ins All. Als Trägerrakete diente eine russische Sojus-Rakete. Es ist die erste Marsmission der europäischen Raumfahrtgesellschaft ESA.

Die amerikanische Weltraumbehörde NASA hat ihre Roboterfahrzeuge Mars Explorer Rover A und Rover B unter dem Missionsnamen Spirit ebenfalls auf die Reise geschickt.

Der Mars ist der Planet, welcher der Erde am nächsten steht. Er umkreist die Sonne außerhalb der Erdbahn auf einer elliptischen, fast eiförmigen Umlaufbahn mit 207 Millionen Kilometer geringster und 250 Millionen größter Entfernung von der Sonne. Derzeit nähert sich der Mars der Erde immer weiter auf seiner Bahn und wird am 27. August noch 55.758.006 Kilometer entfernt sein - so nah wie zuletzt vor 73.000 Jahren, als noch Neandertaler auf Erden wandelten. Deshalb ist jetzt die Gelegenheit für eine Marsmission besonders günstig.

Das nebenstehende Foto zeigt den Start der Delta-Rakete mit dem Spirit-Roboter vom 10. Juni 2003. Die Sonde wird sieben Monate unterwegs sein. Der Geo-Roboter soll in der Umgebung seines Landeplatzes nach Wasser suchen. Der am 8. Juli 2003 gestartete zweite Spirit (Rover B) soll eine andere Gegend nach dem selben Muster erforschen. Außerdem suchen die Spirit-Georoboter nach Mineralien, die durch Wassereinwirkung entstanden und untersuchen die geologische Geschichte der beiden Landegebiete.

Mars Express ist die erste EU-Mission zum Mars. Sie versteht sich nicht als Konkurrenz zur amerikanischen Unternehmung. Die Wissenschaftler der beiden Missionen stehen im engen Austausch, teilweise sind Wissenschaftler sogar an beiden Missionen beteiligt. Der Satellit soll den Roten Planeten nach der Ankunft um Weihnachten 2003 umrunden und genau kartieren. Außerdem ist das Landegerät, ein kleiner Roboter namens "Beagle 2" mit an Bord, der auf dem Marsboden landen wird. Die stationäre Mini-Sonde ist mit Messinstrumenten und Mikroskopen ausgestattet, damit sollen Marsstaub, -steine und -felsen genau untersucht werden. Insgesamt sollen auch sieben wissenschaftliche Experimente durchgeführt werden.

Durch das rund 300 Millionen Euro teure Projekt soll unter anderem geklärt werden, ob es auf dem Mars Wasser gab oder gibt. Denn Wasser gilt als wichtigste Voraussetzung für Leben. Mit einem am Roboter befestigten Bohrer kann bis zu zwei Meter in die Marsoberfläche gebohrt werden und vor Ort entschieden werden, welches Gesteinsmaterial der Roboterarm dann mit an Bord transportieren soll und welches nicht.

Ende Dezember soll der Mars-Lander "Beagle 2" auf dem Mars aufsetzen. Mit Kameras in Bohrern und in Roboter-Greifarmen wird dann nach organischem Material auf dem Mars gefahndet.

Auf den Seiten der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA findest du weitere Bilder und Informationen zum Projekt Spirit (englisch).

Auf den Seiten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (dlr) findest du weitere Bilder und Informationen zum Mars-Express.

ab/rr 14. 7. 2003

Fotos: NASA (Spirit), DLR (Mars-Express)

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