Venera 3 auf der Venus

Die sowjetische Raumsonde Venera 3 erreichte am 1. März 1966 die Venus. Obwohl ihre Landesonde teilweise verglühte, war sie das erste von Menschen erzeugte Objekt, das auf der Venusoberfläche landete.

Höhepunkt der sowjetischen Raumfahrt war  zweifelsfrei die Erforschung der Venus. Venera ist die russische Bezeichnung für Venus, manchmal wird der Name auch mit W geschrieben, das hängt damit zusammen, dass die russischen Namen aus der kyrillischen Schrift übertragen werden. Die erste Venus-Sonde der Sowjetunion wurde 1961 gestartet, die letzte 1986.

Wettlauf ins All

1961 befanden sich die USA und die Sowjetunion im Kalten Krieg. Vier Jahre vorher hatten die Russen mit dem Start des Sputnik 1 den ersten Satelliten ins All geschossen und die westliche Welt geschockt. Die USA versuchten den Vorsprung der Gegenseite aufzuholen, doch es gelang ihnen erst 1969 als sie die ersten Menschen auf dem Mond landen konnten.

Startfenster zur Venus

Es gibt immer wieder gute Himmelskonstellationen, die einen Raumflug zu einem Nachbarplaneten günstig erscheinen lassen. 1961 war die Venus der Erde näher gekommen als sonst, so dass sich ein günstiges Startfenster auftat. Die Russen hatten weit reichende Pläne und beschlossen, die Gelegenheit zu nutzen.  Am 12. Februar startete die neue Molnija-Trägerrakete und brachte Venera 1 ins All.

Ohne Funkverbindung

Eine Woche später hatte die Sonde bereits zwei Millionen Kilometer zurückgelegt, als der Kontakt zu ihr abbrach. Die stumme Sonde konnte nur noch mit Teleskopen verfolgt werden. Am 20. Mai 1961 flog sie in einer Entfernung von 100.000 Kilometern an der Venus vorbei. Damit war Venera 1 der erste von Menschen geschaffene Himmelskörper, der in die Nähe der Venus kam.

Die USA konnte erst am 14. Dezember 1962 gleich ziehen, als Mariner 2 den Nachbarplaneten erreichte.

Verunglückte Landung

1965 stand die Venus wieder günstig zur Erde, und die Sowjetunion startete weitere Sonden. Während Venera 2 und Kosmos 96 wieder  an der Venus vorbeifliegen sollten, hatte Venera 3 eine Landesonde an Bord.

Während es Kosmos 96 nicht gelang, die Erdumlaufbahn zu verlassen, agierten die eine Woche vorher gestarteten Venera 2 und 3 erfolgreicher, obwohl auch hier wieder Fehlschläge auftraten.

Ihre Reise begann am 15. bzw. 16. November 1965. Am 27. Februar 1966 flog sie in 24.000 Kilometern Entfernung an der Venus vorbei. Weil sich die Sonde zu sehr erhitzte, brach die Verbindung ab, so dass keine Daten zur Erde gefunkt werden konnten.

Die sowjetische Raumsonde Venera 3 erreichte am 1. März 1966 die Venus. Obwohl ihre Landesonde teilweise verglühte, war sie das erste von Menschen erzeugte Objekt, das auf der Venusoberfläche landete.

Endlich eine Landung

Bis 1970 gab es weitere, mehr oder weniger Venera-Missionen, aber erst am 15. Dezember 1970 gelang Venera 7 die erste erfolgreiche Landung auf der Venus. Schon während des 35 Minuten dauernden Abstiegs übertrug die Sonde erfolgreich Daten über die Atmosphäre der Venus. Nach dem Aufsetzen auf dem Boden der Venus funkte die Sonde noch 23 Minuten lang Daten von der Oberfläche.

Was bringt die Zukunft?

Um die Venus ist es still geworden, aber weitere Projekte sind derzeit in Planung. Im Jahr 2016 soll Venera D auf der Nachtseite der Venus landen. Auch in Europa (Projekt Venus-Express) und Japan (Planet C)  gibt es Bestrebungen zur Erforschung der Venus

Möglicherweise werden sich die Europäer aber auch an den russischen Plänen beteiligen. 300 Millionen Euro sind für Venera D kalkuliert.

Text: RR 27. 2. 2006, Bild: NASA

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