Supernova 1987 Ein Stern stirbt spektakulärer

Am 24.02.1987 beobachtete man auf der südlichen Erdhalbkugel eine Supernova. Dabei ist ein Stern gestorben und hat sich eindrucksvoll verabschiedet. Astronomen waren begeistert, die Leute staunten. Was war geschehen? Und wieso interessiert uns das heute?

Am 24.02.1987 wurde die Supernova 1987 beobachtet. Genauer die Supernova 1987A. Das A zeigt uns an, dass es sich dabei um die erste beobachtete Supernova im Jahr 1987 handelt. Was eine Supernova ist, erfahrt ihr, wenn ihr dem Link am Ende des Textes folgt. Aber was war das Besondere vor 20 Jahren?


Diese Aufnahme aus dem Jahr 1987 zeigt das erste Aufglühen des sterbenden Sterns. Der helle Punkt rechts ist die Supernova 1987A. Links erkennst du die große Magellansche Wolke.

Supernovae können Astronomen öfters beobachten. Doch sind diese Explosionen meistens so weit weg, dass sie selbst im Teleskop nur als kleine helle Punkte zu erkennen sind.

Etwas ganz besonderes

Die Supernova von 1987 war der Tod eines schweren Sterns und der Erde besonders nahe. Das erste Mal seit 1604 konnte man dieses Ereignis mit bloßem Auge von der Erde aus sehen. Eure Eltern hier in Europa hatten zwar nicht das Glück, aber auf der Südhalbkugel konnten die Menschen sie über mehrere Wochen hinweg am Himmel bewundern.

Besonders begeistert waren die Wissenschaftler. Fast alle Sternwarten der Südhalbkugel beobachteten nun nur noch die Supernova. Zum ersten Mal konnten Forscher detaillierte Messungen und Untersuchungen durchführen und damit das Phänomen Supernova besser untersuchen. Mit den gewonnen Daten haben die Forscher das ganze bis dahin gesammelte Wissen über Sterne, deren Aufbau und Entwicklung überprüft. Somit war der 24.02.1987 ein Meilenstein der Astronomie.


So sah die Supernova im Jahr 1990 aus. Diese Bild ist eine Detailaufnahme. Der leuchtende Ring ist Materie des toten Sterns, die durch die Explosion weggeschleudert wurde.

Und das war 1987, oder?

Doch wann fand diese Supernova eigentlich statt? 1987 war es jedenfalls nicht. Licht ist zwar wahnsinnig schnell 300000 Kilometer pro Sekunde , aber nicht unendlich schnell. So braucht das Licht der Sonne rund 8 Minuten bis zu uns auf die Erde.

Je weiter weg ein Stern ist, desto länger braucht das Licht bis zur Erde. Und die Supernova 1987A war soweit weg, dass das Licht über 170000 Jahre brauchte um zu uns zu kommen. Das heißt also, dass wir die Supernova im Jahre 1987 gesehen haben, sie aber in Wirklichkeit bereits vor mehr als 170000 Jahren stattfand. Zu dieser Zeit hat sich gerade erst der moderne Mensch (Homo sapiens) entwickelt und auf der Erde ausgebreitet.

Trotzdem gleich bei den Nachbarn

Diese Explosion fand in einer Nachbargalaxie der Milchstraße statt, in der Großen Magellanschen Wolke. Sie und ihr kleiner Bruder, die Kleine Magellansche Wolke, werden oft zusammen als Magellansche Wolken bezeichnet. Beide sind benannt nach Ferdinand Magellan, der sie als erster Europäer bei seiner Weltumsegelung 1519 sah und beschrieb.


So sieht die Supernova von 1987 heute aus. Die Aufnahme entstand mit Hilfe des Hubble-Weltraumteleskops.

Heute noch interessant

Und warum interessiert uns das ganze heute noch, 170000 Jahre nach dem Geschehen und 20 Jahre nach der Beobachtung?

Weil sich die Wolken der Explosion bis heute nicht verzogen haben und man noch nicht sehen kann, was nach der Supernova übriggeblieben ist. Ob sich ein kleiner Neutronenstern, ein blinkender Pulsar oder vielleicht auch ein schwarzes Loch gebildet hat, wird man erst in Zukunft feststellen können.

Und wie endet die Sonne?

Unsere Sonne wird sich, da sie zu leicht ist und keinen Sterbehelfer hat, anders entwickeln. In rund 6 Milliarden Jahren ist der ganze Wasserstoff in der Sonne aufgebraucht. Die Sonne fängt an sich aufzublähen und wird rot, sie ist dann ein so genannter Roter Riese. Wenn sie dann so groß ist, dass sie Merkur und Venus verschluckt hat, fällt sie in sich zusammen und übrig bleibt ein weißer Zwerg.

Übrigens: Ohne solche Supernovae gäbe es uns nicht. Praktisch alle schweren chemischen Elemente auf der Erde und in uns stammen aus Supernovaüberresten. Somit sind wir alle Kinder der Sterne.

Wenn dich fremde Sterne und der Weltraum interessiert, dann wirf doch auch mal einen Blick in unseren WAS IST WAS-Band 76: Die Sonne oder in unseren WAS IST WAS-Band 102: Unser Kosmos


Text: Nick Hauskeller 16.2.2007 // Fotos: NASA/PD

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