Reise in die Unendlichkeit...

Im Sommer 1977 brachen die Raumsonden Voyager-1 und Voyager-2 zu ihren Reisen in die Unendlichkeit auf (Voyager = Reisender). Ein paar Jahre zuvor hatten Astronomen berechnet, dass sich Ende der 70er Jahre alle großen Planeten in einer besonderen Konstellation befänden. Nacheinander würde man Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun mit einer einzigen Sonde besuchen können.

Daraufhin bauten Ingenieure und Wissenschaftler der NASA zwei Sonden, die auf verschiedene Flugbahnen geschickt wurden. Voyager-1 war deshalb früher beim Jupiter als Voyager-2, obwohl sie 16 Tage später startete. Die Nummerierung bezog sich auf die Reihenfolge der Ankunft beim Jupiter. Mit den Sonden wollten die Forscher ihr Wissen über diese großen und entfernten Planeten des Sonnensystems erweitern.

Voyager-2  rast seit 27 Jahren mit 17,4 km in der Sekunde durchs All, das sind über 60.000 km/h. Mit dieser Geschwindigkeit würden sie für die Überquerung von Deutschland, von der Zugspitze bis nach Sylt, nicht mal eine Minute brauchen. Seit ihrem Start haben sie so eine Entfernung von mehr als 10 Milliarden Kilometer zurückgelegt.

Das ist eine so große Zahl, dass sich auch die Forscher darunter nichts vorstellen können.

Deshalb verwendet man im All eine andere Entfernungsangabe, nämlich die so genannte Astronomische Einheit, abgekürzt AU ( =Astronomical Unit).

Damit wird die mittlere Entfernung von der Erde zur Sonne bezeichnet, rund 150 Millionen Kilometer. Voyager-2 ist also ca. 80 AU von der Erde entfernt.

Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn

Die Voyager-1 und -2 Sonden zählen zu den erfolgreichsten Weltraumprojekten überhaupt. Dei Sonden funktionieren immer noch. Voyager-2 ist nach ihrer Schwestersonde Voyager-1 und Pioneer-10 das am weitesten von der Erde entfernte menschengemachte Objekt im All.

Die Wissenschaflter gehen davon aus, dass die Sonde noch bis zum Jahr 2020 Daten zur Erde senden kann. Dann erschöpft sich die nukleare Energiequelle., und wichtige Systeme können nicht mehr mit Storm versorgt werden.

Der Gasplanet Saturn

Saturn gehört zu den großen Gasplaneten. Seine Atmosphäre besteht überweigend aus Wasserstoff und Helium. Saturn ist der "leichteste "Planet. Seine Dichte ist sogar geringer als die von Wasser.

Die ockerfarbene Atmosphäre besteht größtenteils aus gefrorenen Ammoniakkristallen. Je tiefer man in die Atmosphäre von Saturn eindringt, umso flüssiger werden die ihn umgebenden Gase. Eine Oberfläche wie auf der Erde gibt es in dem Sinne nicht. Ab einem bestimmten Punkt, wenn besondere Druck- und Temperaturverhältnisse erreicht sind, wird der Wasserstoff sogar metallisch.

Die Ringe des Saturn sind vermutlich Überbleibsel eines zerstörten Mondes. Man weiß noch nicht, ob er durch eine Kollision mit einem anderen Himmelskörper zerstört wurde, oder ob der Mond der Anziehungskraft des Saturn nicht standgehalten hat.

Hallo? Ist da jemand?

Niemand weiß genau, auf welche physikalischen Bedingungen die Sonde treffen wird wenn sie das Sonnensystem verlässt. Falls wir tatsächlich nicht alleine im All sein sollten, haben die Konstrukteure den Voyagersonden eine Botschaft mit auf den Weg gegeben.

An den Sonden ist eine goldene Platte angebracht, auf der verschiedene Informationen gespeichert sind. Zum einen über die relative Position der Erde zu bestimmten Sternen im All, die wahrscheinlich auch Außerirdische kennen, wenn sie Raumfahrt betreiben.

Dann Informationen über den Aufbau des Wasserstoffatoms, um zu zeigen, was wir wissen. Und auf der Rückseite ist eine Bildanleitung, wie man die Platte abspielt. Außerdem sind noch Grüße in verschiedenen Sprachen, Naturgeräusche und Musik darauf gespeichert. Man schätzt, dass die Platte eine Lebensdauer von 500 Millionen Jahren hat.

Eine kosmische Flaschenpost auf dem Weg in die Ewigkeit.

Gute Reise, Voyager!

Wenn ihr mehr wissen wollt:

"Was ist Was" Band 16: Planeten und Raumfahrt

Erlebniswelt: Galileo Galilei

Das Leben Galileo Galileis

NASA Planetenbilder

Die Töne und Geräusche auf der kosmischen Schallplatte

Woher kommen die griechischen Namen der Monde?

Text: -jj- 26.2.2004, ergänzt 23.6.2006 / Fotos: NASA/PD

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