Phönix findet Wasser auf dem Mars

Jetzt wissen wir es genau - es gibt Wasser auf dem Mars. Am 1. August 2008 veröffentlichte die NASA ihren Erfolg bei der Wassersuche: Eine Bodenprobe der Raumsonde Phönix war mit der Schaufel gewonnen und in einem Ofen erhitzt worden; dabei ist Wasserdampf entstanden. Somit steht fest, dass die Bodenprobe Eis enthalten hat und Wasser auf dem Mars definitiv vorkommt.

Phönix ist in der griechischen Mythologie ein Vogel, der aus seiner Asche wieder aufersteht. Am 4. August 2007 um 09:26:34 Uhr UTC wurde die Marssonde Phoenix von einer Delta-II-7925-Rakete auf die Reise zum Roten Planeten geschickt. Federführend bei dieser Weltraum-Mission ist die University of Arizona, die sogar einige der Instrumente lieferte. Das Gesamtbudget der Mission, inklusive der Trägerrakete und der Missionsdurchführung bis November 2008, liegt bei rund 267 Millionen Euro (420 Millionen Dollar).

Wasser auf dem Mars

Lange Zeit hielt man den Mars für einen wüstenartigen Planeten, der im Laufe der Jahrmillionen seine Atmosphäre verloren hat und ausgetrocknet ist. Doch neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass dem nicht so ist. Schon seit dem Jahr 2000 haben die verschiedenen Sonden und Roboter Hinweise gefunden, dass es auf dem Mars einst Wasser gab. Vor fünf Jahren hatte die US-Sonde Mars Odyssey bei ihrem Flug um den Planeten in der Polarregion Anzeichen für gefrorenes Wasser unter der Bodenoberfläche entdeckt. Wo Wasser ist, könnten zumindest einfache Organismen leben oder gelebt haben, vermuten die Wissenschaftler. An den Polen des Planeten gibt es so viel reines Wassereis, dass es geschmolzen den ganzen Mars elf Meter hoch mit Wasser bedecken würde.


Wieso ist Wasser auf dem Mars so spektakulär?

 

Wenn man Wasser auf dem Mars in flüssiger Form nachweisen könnte, wäre das eine Sensation. Denn bisher war im Sonnensystem nur auf der Erde flüssiges Wasser bekannt. Zwar gibt es gefrorenes Wasser auf einigen Monden, vermutlich auch auf dem Erdmond. Aber in flüssiger Form kommt es nur auf unserem blauen Planeten vor.

 

Flüssiges Wasser ist allerdings die Voraussetzung für Leben wie wir es kennen. Andersherum gilt: Wo auch immer auf der Erde Wasser vorkommt, gibt es auch Leben. Darum würde nach dem Nachweis von Wasser die Suche nach Leben auf dem Mars großen Auftrieb erhalten.

Aufgaben der Phönix-Sonde

Während sich die 2003 gestarteten Mars-Rover Spirit und Opportunity auf der Oberfläche des Planeten fortbewegen konnten, ist Phönix stationär, das heisst, dass sie am Ort ihrer Landung bleiben wird und nur die direkte Umgebung des Landeplatzes erforschen kann. Nach den Daten der Sonde Mars Odyssey soll der Boden dort dicht unter der Oberfläche bis zu 80 Prozent aus Wassereis bestehen. Deshalb ist Phoenix mit einem Roboterarm ausgestattet, der bis zu einem halben Meter tief in den Grund vordringen kann.

Die Wissenschaft interessiert sich vor allem für die geologische Geschichte des Wassereises. Noch weiß man nicht, wie der ehemals warme und feuchte Planet zu dem heutigen kalten und eingefrorenen Mars geworden ist. Vielleicht lässt sich ein Teil des Rätsels lösen.

Leben auf dem Mars?

Phönix sucht auch nach Hinweisen auf mögliches ehemaliges Leben, das in der Eisschicht vorhanden sein könnte. Mit dem Instrument TEGA besitzt Phönix mehrere kleine Öfen, die von dem Roboterarm mit Proben gefüllt werden. Nach deren Aufheizung wird der Anteil von Wasser und Kohlenstoff gemessen; außerdem wird man nach Spuren von Mineralen suchen, die in einem warmen feuchten Klima entstanden sein könnten. Auch die Präsenz organischer Substanzen wird gemessen. Wenn alles nach Plan läuft, werden die wichtigsten Aufgaben des Landers im November 2008 abgearbeitet sein.

 

 

Wenn dich der Weltraum und Raumfahrt allgemein interessiert, dann wirf doch auch mal einen Blick in unseren WAS IST WAS-Band 6: Die Sterne oder in den WAS IST WAS-Band 16: Planeten und Raumfahrt

Text: RR, Bilder NASA

Stand: 4. 8. 2008

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