Phönix auf dem Mars

Nach fast 10 Monaten im All ist die Raumsonde Phönix am 25. Mai 2008 auf dem Mars gelandet. Sie soll das Eis auf unserem Nachbarplaneten erforschen und nach Leben suchen.

Die Sonde Phoenix basiert auf dem Mars Surveyor 2001 Lander von Lockheed Martin, der bereits im Jahr 2001 gebaut wurde, um auf dem Mars zu landen. Weil der vorangegangene Mars Polar Lander im Dezember 1999 verloren ging, ist es nie zum Start des Surveyor Landers gekommen. Erst zwei Jahre später, im Jahr 2003, entschied man sich bei der NASA, die mittlerweile veraltete Sonde zu modernisieren und 2007 zum Mars zu schicken.

Phönix aus der Asche

Daher kommt auch der Name der Sonde - Phönix ist in der griechischen Mythologie ein Vogel, der aus seiner Asche wieder aufersteht. Am 4. August 2007 um 09:26:34 Uhr UTC wurde Phoenix von einer Delta-II-7925-Rakete auf die Reise zum Mars geschickt. Federführend bei dieser Weltraum-Mission ist die University of Arizona, die sogar einige der Instrumente lieferte. Das Gesamtbudget der Mission, inklusive der Trägerrakete und der Missionsdurchführung bis November 2008, liegt bei rund 267 Millionen Euro (420 Millionen Dollar).

Wasser auf dem Mars

Lange Zeit hielt man den Mars für einen wüstenartigen Planeten, der im Laufe der Jahrmillionen seine Atmosphäre verloren hat und ausgetrocknet ist. Doch neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass dem nicht so ist. Schon seit dem Jahr 2000 haben die verschiedenen Sonden und Roboter Hinweise gefunden, dass es auf dem Mars einst Wasser gab. Vor fünf Jahren hatte die US-Sonde Mars Odyssey bei ihrem Flug um den Planeten in der Polarregion Anzeichen für gefrorenes Wasser unter der Bodenoberfläche entdeckt. Wo Wasser ist, könnten zumindest einfache Organismen leben oder gelebt haben, vermuten die Wissenschaftler. An den Polen des Planeten gibt es so viel reines Wassereis, dass es geschmolzen den ganzen Mars elf Meter hoch mit Wasser bedecken würde.

Aufgaben der Phönix-Sonde

Während sich die 2003 gestarteten Mars-Rover Spirit und Opportunity auf der Oberfläche des Planeten fortbewegen konnten, ist Phönix stationär, das heisst, dass sie am Ort ihrer Landung bleiben wird und nur die direkte Umgebung des Landeplatzes erforschen kann. Nach den Daten der Sonde Mars Odyssey soll der Boden dort dicht unter der Oberfläche bis zu 80 Prozent aus Wassereis bestehen. Deshalb ist Phoenix mit einem Roboterarm ausgestattet, der bis zu einem halben Meter tief in den Grund vordringen kann.

Die Wissenschaft interessiert sich vor allem für die geologische Geschichte des Wassereises. Noch weiß man nicht, wie der ehemals warme und feuchte Planet zu dem heutigen kalten und eingefrorenen Mars geworden ist. Vielleicht lässt sich ein Teil des Rätsels lösen.

Leben auf dem Mars?

Phönix sucht auch nach Hinweisen auf mögliches ehemaliges Leben, das in der Eisschicht vorhanden sein könnte. Mit dem Instrument TEGA besitzt Phönix mehrere kleine Öfen, die von dem Roboterarm mit Proben gefüllt werden. Nach deren Aufheizung wird der Anteil von Wasser und Kohlenstoff gemessen; außerdem wird man nach Spuren von Mineralen suchen, die in einem warmen feuchten Klima entstanden sein könnten. Auch die Präsenz organischer Substanzen wird gemessen. Wenn alles nach Plan läuft, werden die wichtigsten Aufgaben des Landers im November 2008 abgearbeitet sein.

 

 

Wenn dich der Weltraum und Raumfahrt allgemein interessiert, dann wirf doch auch mal einen Blick in unseren WAS IST WAS-Band 6: Die Sterne oder in den WAS IST WAS-Band 16: Planeten und Raumfahrt

Text: RR, Bilder NASA

Stand: 2. 6. 2008

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