Mondfinsternis am 21. Dezember

Am kommenden Dienstag, den 21. Dezember 2010 könnt ihr am Morgen mit etwas Glück eine Mondfinsternis beobachten. Am Eindrucksvollsten wird das Himmelsschauspiel kurz vor 8 Uhr sein, wenn unter einer schmalen Sichel der Erdschatten auf der verdunkelten Mondoberfläche zu sehen ist.

Wenn am Dienstag das Wetter mitspielt und keine Wolken am Nachthimmel sind, können die Menschen in Europa ein faszinierendes Himmelsschauspiel erleben: eine Eclipse, das ist eine totale Mondfinsternis bei Vollmond.

Für uns Europäer wird das Phänomen gegen 6 Uhr 27 beginnen, zu diesem Zeitpunkt tritt der volle Mond in die Halbschattenpase ein. Richtig interessant wird es aber erst ab 7 Uhr 32, wenn der Mond in den Kernschatten der Erde tritt.

Das Himmelsspektakel wird bei uns aber nicht in voller Länge zu sehen sein, weil der Mond vorher untergeht, sich also der Horizont dazwischen schiebt. Im Westen kannst du die beginnende partielle Phase noch bis kurz vor die Totalität erleben. Auch weiter im Norden steht der Vollmond noch etwas länger über dem Horizont

Was ist eine Mondfinsternis?

Eine Mondfinsternis, die auch Eklipse genannt wird, kann nur bei Vollmond auftreten. Die Erde liegt dann genau zwischen Sonne und Mond. Die Sonne bescheint die Erde und diese wirft einen Schatten in Richtung Mond. Zieht der Mond durch diesen Erdschatten, erfolgt eine Mondfinsternis. Dieser Schatten wird auch Kernschatten genannt.

 

Der Mond bewegt sich allerdings nicht immer durch, sondern auch über oder unter dem Erdschatten. So kommt es nicht monatlich zu einer Mondfinsternis.

 

Wenn der Mond vollkommen in den Erdschatten taucht, nennt man das eine totale Mondfinsternis. Steht er nur teilweise im Schatten, spricht man von einer partiellen Mondfinsternis.

Nur der Beginn ist sichtbar



Es beginnt in der Morgendämmerung des 21. Dezember: Der Vollmond tritt um 6:27 Uhr in den Halbschatten der Erde ein.

Am Anfang einer Mondfinsternis ist die Verdunkelung noch nicht sofort erkennbar, weil der Halbschattenkegel in seinen äußeren Partien noch stark durch Sonnenlicht aufgehellt ist.

Erst um etwa 7:17 Uhr, eine Viertelstunde vor dem Eintritt des Mondes in den Kernschatten der Erde, beginnt die sichtbare Verfinsterung. Wenn du genau hinsiehst, fällt dir auf, dass sich der südöstliche Mondrand ein wenig einzutrüben beginnt.



Die Kernschattenphase, welche um 7:32 Uhr MEZ partiell beginnt, verläuft zwischen 8:40 Uhr MEZ und 9:53 Uhr MEZ total und endet mit dem Austritt des Mondes aus dem Kernschatten um 11:01 Uhr MEZ.



Wegen des Mondunterganges erleben wir in Mitteleuropa das Schauspiel leider nur bis 8 Uhr mit. Wir sehen, dass die Mondscheibe von links zunehmend angeknabbert wird.

Der Mond in Kupferrot

Den Mond kann man dann in kupferrotem Licht sehen. Dieses Licht gelangt durch die Erdatmosphäre hindurch auf den Mond. Es sind vor allem die langwelligen Anteile des Sonnenlichtes, also Gelb, Orange und Rot, die am besten hindurchkommen und in den an sich dunklen Kernschatten in sehr flachem Winkel abgelenkt werden dies ist auch die Erklärung, weshalb eine auf- oder untergehende Sonne meist orange oder gar rot erscheint.

Um 9:53 Uhr MEZ ist der Punkt erreicht, den die Astronomen mit dem Begriff Finsternismaximum bezeichnen. Von da ab kehrt sich das Schauspiel wieder um. Mathematisch endet das kosmische Schattenspiel um 12:06.1 Uhr MEZ.

Weitere Mondfinsternis-Termine

Im Jahr 2011 wird sich der Erdschatten zweimal total vor den Mond schieben. Der Eintritt in den Kernschatten erfolgt am 15. Juni um 21 Uhr 21, ereignet sich somit zur besten Abendstunde. Der Juni-Vollmond durchläuft den Kernschatten der Erde fast zentral; es kommt zu einer aussergewöhnlich langen Totalität von 101 Minuten Dauer. Damit liegt sie nur 7 Minuten unter dem maximal möglichen Rekord.

Die zweite totale Mondfinsternis des Jahres beginnt in den frühen Nachmittagsstunden des 10. Dezember 2011 und endet am frühen Abend. So ist in unseren geographischen Breiten nur noch die Endphase dieser Finsternis nach der Totalität nach Mondaufgang zu sehen.

Wer mehr wissen möchte, bei Astroinfo gibt es genaue Erklärungen.

Mehr über den Mond findet ihr im  WAS IST WAS Band 21 Der Mond.

Text und Fotos: RR 19. 12. 2010

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