Jahr der Geowissenschaften 2002 - Sei dabei!

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, hat in diesem Jahr das "Jahr der Geowissenschaften" ausgerufen. Und wir geben euch die Möglichkeit aktiv zu werden! Dieses Mal ging es um das Thema "Meteorologie".

Das Motto lautet: "Planet Erde". Ziel ist es, allen Menschen Wissenschaft verständlich näher zu bringen. In diesem Jahr stehen die Geowissenschaften im Mittelpunkt: Geologie, Geographie, Geophysik und viele andere mehr. Die Wissenschaftler sollen auf die Menschen zugehen und mit ihnen über ihr Fach, Neuigkeiten und die Zukunft diskutieren. Und genau dazu bekommt ihr Gelegenheit!

Zum Jahr der Geowissenschaften ermöglichen www.lesestein.de und wasistwas.de in Zusammenarbeit mit planeterde und dem Hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie die Aktion für alle, die sich für die Erde, Geografie, und Geologie interessieren.

Experten haben sich bei "Sei dabei" zu ganz unterschiedlichen Themen befragen lassen. Über "Erdbeben" konntet ihr den Seismologen Dr. Rainer Blum ausfragen, bei "Vulkanen" antwortete euch der Geologe und Vulkanologe Dr. Heinz-Dieter Nesbor vom Hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie, beim Thema "Dinosaurier" war der Spezialist aus dem Frankfurter Senkenberg- Museum für euch zur Stelle. Alle beantworteten eure Fragen am Telefon und per E-Mail.

Unsere letzte Aktion in diesem Jahr der Geowissenschaften drehte sich um das Thema "Meteorologie". Diplom-Meteorologin Frau Dr. Broll vom Hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie wartete auf eure Fragen zum Thema Wetter, Erde, Hagel, Regen oder Schnee.....

Wollt ihr wissen, was Meteorologie überhaupt ist?

Meteorologie ist die Wissenschaft von der Physik unserer Atmosphäre. Sie erforscht die chemischen und physikalischen Vorgänge in der Atmosphäre und die Wechselwirkungen mit der Erdoberfläche und dem Weltraum.

Grundlage der Meteorologie ist die Wetterbeobachtung. Dazu sind Jahrzehnte bis Jahrhunderte lange Beobachtungsreihen und deren Auswertungen nötig. Die Vorgänge in der Atmosphäre werden weltweit an zahlreichen Stationen erfasst und ihre Messdaten untereinander ausgetauscht. Ziel ist es, die physikalischen Gesetzmäßigkeiten zu erkennen, nach denen die Vorgänge in der Atmosphäre ablaufen. Schließlich soll mit diesem Wissen die Wettervorhersage erstellt werden. Und natürlich soll sie auch zutreffen.

Heute erfolgt die Wettervorhersage über Computermodelle sowie Satelliten- und Radarbilder. Vorhersagen für eine gesamte Woche sind heute fast schon möglich. Wissen über Nachbardisziplinen wie Geographie, Ozeanographie, Bodenkunde und Botanik ist dazu nötig.

Den Meteorologen kommt angesichts der Klimaerwärmung eine immer wichtigere Rolle zu. Denn noch weiß man nur annäherungsweise, wie und wo sich die Klimaänderungen auf der Erde abspielen werden, und die meteorologischen Voraussagen werden immer wichtiger.

Geschichte

Die Menschen haben schon immer das Wetter beobachtet. Erfahrungen über das Wetter haben bis heute als so genannte Bauernregeln durchaus ihre Berechtigung. Der Physiker, Astronom und Mathematiker Galileo Galilei (15641642) erfand 1592 ein so genanntes Thermoskop, ein Wärme anzeigendes, aber noch nicht geeichtes Gerät. Die Erfindung des Barometers (Luftdruckmessers) durch Evangelista Torricelli (1608 - 1647) und des Thermometers ermöglichte erstmals wissenschaftlich exakte Messungen. Nach Torricelli wurde im Jahr 1643 auch die Maßeinheit für den Luftdruck "Torr" benannt, die aber heute nicht mehr gültig ist.

Regelmäßige Messreihen begannen gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Auf dem Hohen Peißenberg (988 Meter) wurden zum Beispiel seit 1781 meteorologische Messungen durchgeführt, auf dem Hohen Sonnblick (3106 Meter) seit 1886, und auf der Zugspitze (2964 Meter) seit 1901. Heute erfolgen meteorologische Messungen mithilfe von Wetterballonen (bis 50 Kilometer Höhe) und Satelliten. Die neuesten Klimadaten sind für jedermann problemlos über das Internet zu erfahren.

Wie wird man Meteorologe?

Meteorologie muss man studieren. Das Studium der Meteorologie erfordert einen Zeitaufwand von zehn Semestern und wird im Wintersemester begonnen. Es ist an zehn deutschen Universitäten möglich. Je nach Studienort kann man Meteorologie alleine studieren, in Verbindung mit Klimatologie oder auch mit Geophysik. Meteorologie kann auch als Nebenfach für die Hauptfächer Hydrologie, Biologie, Forstwissenschaft, Geographie und Informatik belegt werden. Praktika begleiten das Studium, das bis zum Vordiplom mit dem Studiengang Physik identisch ist. Das Studium ist sehr anspruchsvoll und stellt hohe Anforderungen an die Studenten. Jeder Studierende sollte sehr gute Schulnoten in Mathematik, Chemie und Physik gehabt haben. Außerdem sind PC-Kenntnisse nötig und die Fähigkeit, Programmiersprachen zu erlernen. Englisch ist ohnehin Grundvoraussetzung.

Wo arbeiten Meteorologen?

Die Arbeitsmöglichkeiten eines Diplom-Meteorologen oder einer Diplom-Meteorologin sind recht vielfältig. Sie reichen vom Deutschen Wetterdienst (DWD) oder anderen Instituten an Großforschungseinrichtungen (zum Beispiel Deutsches Klimarechenzentrum, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Fraunhofer-Institut für Atmosphärische Umweltforschung) bis hin zu privaten Wetterdiensten, den Medien oder der Industrie. Wer trotzdem keine Anstellung als Meteorologe in seinem Fachgebiet findet, hat durch seine erworbenen Programmier- und Computerkenntnisse gute Alternativen in der Computerbranche.

Bei www.lesestein.de könnt ihr euch bei einem Meteorologie-Quiz schon mal warm machen.....Oder ihr lest das Thema der Woche zum 50. Jubiläum des Deutschen Wetterdienstes!

Und wer spannende Fragen stellt, der kann auch eines von drei WAS IST WAS Büchern zum Thema Wetter und Erde gewinnen. Sei dabei!

-ab/lesestein- 11.11.02/ Fotos: WAS IST WAS TV

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