Haustür für die Raumstation

Die Montage der rund sechs Tonnen schweren Schleuse war die wichtigste Aufgabe dieser elftägigen Shuttle-Mission. Bislang mussten die amerikanischen Astronauten beim Ausstieg russische Raumanzüge anziehen und durch den russischen Teil der Station ins All gehen, sofern nicht gerade eine Raumfähre angedockt hatte. Da beim weiteren Bau der Raumstation noch mehr als 80 Außeneinsätze geplant sind, war die Erweiterung dringend notwendig.

Bei der Montage waren zwei Astronauten im All im Einsatz, zwei weitere bedienten die Roboterarme an Bord der Raumfähre und der Raumstation. Mit dem großen Schwenkarm der ISS wurde die aus zwei Kammern bestehende Schleuse aus der Ladebucht der ATLANTIS gehievt. Sie wiegt auf der Erde rund sechseinhalb Tonnen und kostete etwa 164 Millionen Dollar (192 Millionen Euro/376 Millionen Mark). Jetzt können die Langzeitbewohner der ISS auch dann auf Außeneinsatz im Weltraum gehen, wenn kein Shuttle angedockt ist.

Der Kommandant der ATLANTIS Steven Lindsey, sprach von einem Meilenstein für die Weltraumstation. Mit dem Einbau der Luftschleuse sei die erste Phase der Internationalen Weltraumstation abgeschlossen.

Der erste Ausstieg aus der neuen Schleuse fand einige Tage später stattt: Michael Gernhardt und James Reilly von der Raumfähre ATLANTIS hatten in zwei Außenbordeinsätzen noch vier Drucklufttanks montiert.

Die ISS ist nach dem Vorbild der russischen Raumstation Mir modular aufgebaut. Einzelne Baugruppen werden von Trägerraketen und Raumfähren in den Orbit gebracht und dort zusammengesetzt. Dazu sind rund 40 Aufbauflüge nötig. Nach aktueller Planung sollen 35 davon vom amerikanischen Space Shuttle durchgeführt werden, der Rest von den unbemannten russischen Trägerraketen Proton und Sojus.

Die ISS soll nach ihrer Fertigstellung mit den Solarmodulen 80 Meter Spannweite, 107 Meter Länge und über 400 Tonnen Masse haben.

Bei der NASA findest du mehr Informationen über diesen Flug und Raumfahrt allgemein - leider nur in englischer Sprache.

Das Foto oben ist von der NASA

RR 16. 7. 2001

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