Gründung der NASA

Der Start des russischen Satelliten Sputnik1 führte zur Gründung der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA. Am 29.7.1958 wurden die politischen Weichen gestellt.

Auf den Tag genau drei Jahre nachdem US-Präsident Dwight D. Eisenhower am 29. Juli 1955 den Bau einer Satellitenserie zur Erforschung der Erdatmosphäre angekündigt hatte, wurde in Washington am 29. 7. 1958 die Weltraumbehörde NASA gegründet. Ihre Zuständigkeit erstreckte sich auf alle nicht militärischen aeronautischen und astronautischen Forschungsprogramme.

USA im Zugzwang

Die Gründung war eine Reaktion auf den Sputnik-Shock. Als am 4. Oktober 1957 die Sowjetunion als erste Nation erfolgreich diesen Satelliten in die Erdumlaufbahn gebracht hatte, stand die bis dahin unangefochtene Führungsrolle der USA auf diesem Gebiet in Frage. Sie zogen erst 1958 mit Explorer I nach und machten Eisenhowers Ankündigung doch noch wahr.

Im Zentrum der Macht

Das Hauptquartier der NASA befindet sich in Washington. Von dort aus werden seit dem 1. Oktober 1958 die verschiedenen Zentren und Einrichtungen in der USA koordiniert, wie beispielsweise das berühmte "Kennedy Space Center" in Florida, das "Jet Propulsion Laboratory" in Pasadena, Kalifornien oder das "Johnson Space Center" in Houston, Texas.

Der erste Amerikaner im All

Von Anfang an sollte es Ziel der NASA sein, einen Menschen in den Weltraum zu bringen, doch auch hier waren die Sowjets schneller.

Mit dem Mercury-Projekt sollte herausgefunden werden, ob Menschen in der Leere des Weltraums überleben können. Als erster amerikanischer Astronaut ging Alan Shepard in die Geschichte ein. Am 5. Mai 1961 startete er in der Raumkapsel Mercury 3 - zu einem kurzen suborbitalen Flug.

Drei Wochen vorher hatte die Sowjetunion den Piloten Juri Gagarin als ersten Menschen ins All befördert. Am 21. Juli 1961 führte Virgil Grissom mit Liberty Bell 7 einen ähnlichen Flug wie Shepard durch. Bei der Landung versank die Kapsel im Meer.

Erst der dritte Start sollte die USA endgültig zu einer raumfahrenden Nation machen, als John Glenn am 20. Februar 1962 in der Mercury-Kapsel Friendship 7 als erster Amerikaner in den Orbit geschossen wurde. Insgesamt umrundete er drei Mal die Erde..

Wettlauf zum Mond

Schon im Mai 1961 hatte US-Präsident John F. Kennedy angekündigt, bis zum Ende des Jahrzehnts einen US-Amerikaner auf den Mond zu bringen.

So folgte das weit anspruchsvollere Gemini-Projekt, welches auf den erfolgreichen Mercury-Starts aufbaute, aber bereits eine Kapsel für zwei Astronauten nutzte.

Schließlich vollendete das Apollo-Projekt den alten Menschheitstraum von der Reise zum Mond und erfüllte Kennedys Wunsch, als am 20. Juli 1969 Neil Armstrong seinen Fuß auf die Mondoberfläche setzte.

Danach kümmerte man sich wieder um die Erde, baute die Raumstation Skylab und beendete den Wettlauf im All mit dem amerikanisch-sowjetischen Apollo-Soyuz Projekt, das heute als vorgezogener Test für die Internationale Raumstation gesehen werden kann.

Frachter für die Umlaufbahn

1981 startete die Raumfähre Columbia und leitete die Ära der Space-Shuttles ein, die seit dem Absturz der Fähre am 1. Februar 2003 in ihrer Endphase ist. Wie schon bei der Challenger-Katastrophe 1986 hatten Budgetkürzungen zu Nachlässigkeit und Schlamperei geführt und Menschenleben gekostet.

Mit der Entwicklung der Internationalen Raumstation ISS und dem Mars-Projekt Spirit nimmt die NASA bis heute kontinuierlich ihre Aufgabe wahr und hat noch immer Visionen, denn im Jahr 2037 soll der erste Mensch seinen Fuß auf den Mars setzen.

Mehr Informationen zu den einzelnen Projekten und Stationen in der Geschichte der NASA erfährst du, wenn du unten auf die Links zu anderen WAS IST WAS-Artikeln klickst.

Bei der NASA findest du mehr Informationen über das Weltraumprogramm, historische und aktuelle Missionen - leider nur in englischer Sprache.

Text: Roland Rosenbauer, 28. 7. 2008

Fotos: NASA/PD

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt