Galileo am Ende der Reise

Die Weltraumsonde Galileo ist in der Jupiter-Atmosphäre verglüht. Auf ihrem mehr als 4,6 Milliarden Kilometer langen Flug hatte sie wichtige Erkenntnisse über den Jupiter und seine Monde geliefert.

14 Jahre lang war die deutsch-amerikanische Raumsonde Galileo in unserem Sonnensystem unterwegs gewesen. Am Sonntag, den 21. September 2003 ist Galileo in die Jupiteratmosphäre geflogen und dort verglüht.

Die Reise begann am 18. Oktober 1989. Nach jahrelanger durch das Challenger-Unglück verursachter Verspätung, setzte die Raumfähre Atlantis die Sonde in der Erdumlaufbahn aus und brachte sie auf die Reise zum Jupiter. Fünf Jahre später filmte Galileo den Aufschlag des Kometen Shoemaker-Levy 9 auf der von der Erde abgewandten Seite des Gasplaneten.

Am 7. Dezember 1995 erreichte Galileo endlich ihr Ziel: den Jupiter. Unter anderem schickte sie eine Mini-Sonde in die Wolkenhülle des Riesenplaneten und empfing 90 Minuten lang Daten aus der Jupiter-Atmosphäre.

Die Wissenschaftler schwärmten von den übermittelten Bildern und Daten. Im Vergleich zu den Voyager- und Pioneer-Missionen der 70er Jahre lieferte Galileo alles in bislang unerreichter Qualität.

Galileo erforschte auch die Monde des riesigen Planeten: Ganymed, Kalisto, Io und natürlich Europa. Unter anderem konnte Galileo die Beobachtungen der Vulkanaktivität des Mondes Io (Bild links), die bereits die Raumsonde Voyager entdeckt hatte, intensivieren. Inzwischen gehen die Wissenschaftler davon aus, dass Io rund 300 Vulkane besitzt.

Die wichtigste Entdeckung der Sonde war die eines Ozeans unter der Eiskruste des Mondes Europa. Wissenschaftler spekulierten darüber, dass dort möglicherweise Leben entstanden sein könnte.

Aus diesem Grund durfte Galileo auch nicht auf Europa (Bild rechts) zerschellen, was ohne die Kurskorrektur zum Jupiter hin unweigerlich geschehen wäre. Der Hydrazin-Treibstoff des Antriebs war praktisch bis auf den letzten Tropfen aufgebraucht. Die Wissenschaftler wollten verhindern, dass Mikroben-Überreste von der Erde den Jupitermond verunreinigen oder gar verseuchen.

Der deutsche Beitrag zur Sonde bestand unter anderem im Antrieb. Durch den Bau einiger Messgeräte und das Triebwerk Galileos wurde Galileo zur deutsch-amerikanischen Mission. Der Motor, der aus einem 3,5 Kilogramm schweren Haupt- und zwölf nur 300 Gramm schweren Zusatztriebwerken besteht, wurde von DLR und DASA entwickelt und gebaut..

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... und hier erfährst du mehr über die Galileo und ihre Mission (nur englisch).

Text: RR 22. 9. 2003

Bilder: NASA

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