Explosion im All

Eine spektakuläre Explosion ermöglichte den Wissenschaftlern erstmals einen Blick in das Innere eines Kometenkerns.

Schon seit Wochen beobachteten Forscher den Kometen Linear auf seinem Weg durch das Sonnensystem. Er sollte Ende Juli die Sonne umrunden und die Wissenschaftler hatten ausgerechnet, dass er dabei die Erde in einer Entfernung von nur etwa 55 Millionen Kilometern passieren würde.


Der Komet Linear beginnt plötzlich aufzuleuchten (links), der Ausbruch hüllt den Kometen in eine Staubwolke ein (Mitte) und einen Tag später ist der abge-

sprengte Teil als hell leuchtender Punkt links oben neben dem Kometen zu erkennen.

Dann die Sensation: Während ihrer Beobachtung wurden sie Zeugen eines heftigen Ausbruchs auf dem Kometen. Er leuchtete hell auf und sprengte einen Teil seiner Eiskruste wie einen Sektkorken ab. Doch das war noch nicht die einzige Überraschung, die Linear zu bieten hatte. Bei seiner Umrundung um die Sonne explodierte er plötzlich. Übrig blieb ein Schauer von Minikometen, die alle ihren eigenen kleinen Schweif hatten.

Das Bild unten zeigt in Vergrößerung den kleinen Ausschnitt des Bildes oben. Deutlich ist als Rest des ganzen Kometen Linear der Schauer von Minikometen zu erkennen.

Für die Astronomen ist das Ereignis deshalb so spannend, weil sie zum ersten Mal die Explosion eines Kometen aus einer so geringen Entfernung mitverfolgen konnten. Denn über den Aufbau des Kometenkerns wussten sie bisher nicht viel. Erst durch die Bilder von Linear, die mit dem riesigen Hubble-Weltraumteleskop aufgenommen wurden, konnten die Forscher jetzt nachweisen, dass der Kern des Kometen wirklich aus einer Anzahl relativ kleiner, durch die Schwerkraft zusammengehaltener Eisklumpen besteht.


Das Hubble-Weltraumteleskop in seiner Umlaufbahn um die Erde

Ohne das Hubble-Weltraum-

teleskop wären diese tollen Aufnahmen nicht gelungen. Seit 1990 umrundet es außerhalb unserer Atmosphäre die Erde. Mit seiner Hilfe versuchen die Wissenschaftler die Tiefen des Kosmos zu erforschen, entdecken sie unbekannte planetarische Nebel, fotografieren Sternentstehungsgebiete und blicken in das Zentrum von Galaxien.

Wer mehr über die Erforschung des Weltraums erfahren will oder wie das Hubble-Teleskop in einer Aufsehen erregenden Aktion Ende letzten Jahres im All repariert wurde, kann im neuen Tessloff-Buch

Das Universum Die Erforschung unbekannter Welten aus der Reihe WAS IST WAS Space nachlesen. Der Autor, Astronom und Physiker, Norbert Pailer erklärt hier den Einsatz von Satelliten, Sonden und Teleskopen. Du findest zum Beispiel Antworten auf die Fragen, ob man Schwarze Löcher auch wirklich nachweisen kann, und was die geheimnisvolle Dunkle Materie im Kosmos ist. Das ebenso fesselnde wie informative Sachbuch gibt Einblick in eines der faszinierensten Forschungsgebiete.

Weitere Informationen und Bilder findet ihr unter den folgenden Internet-Adressen, die leider beide auf Englisch sind:

Auf der Site der Nasa, von der auch die ersten beiden hier gezeigten Fotos stammen und unter der Hubble-Site, von der das dritte Foto stammt.

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt