Europa erforscht den Mars

Der so genannte "Mars Express" hat sein Ziel erreicht. Die erste Marsmission der europäischen Raumfahrtgesellschaft ESA erforscht den Roten Planeten. Leider ist der Kontakt zum Landegerät "Beagle 2" abgebrochen.

Der Mars ist der Planet, welcher der Erde am nächsten steht. Er umkreist die Sonne außerhalb der Erdbahn auf einer elliptischen, fast eiförmigen Umlaufbahn mit 207 Millionen Kilometer geringster und 250 Millionen größter Entfernung von der Sonne. Am 27. August 2003 war er "nur" 55.758.006 Kilometer entfernt - so nah wie zuletzt vor 73.000 Jahren, als noch Neandertaler auf Erden wandelten. Deshalb war die Gelegenheit für eine Marsmission im Jahr 2003 besonders günstig.

Am 02.06.2003 startete "Mars Express" ins All. Als Trägerrakete diente eine russische Sojus-Rakete. Mars Express ist die erste EU-Mission zum Mars. Der Satellit hat den Roten Planeten pünktlich an Weihnachten 2003 erreicht. Jetzt wird der Planet umrundet und genau kartieret. Außerdem wurde das Landegerät, ein kleiner Roboter namens "Beagle 2" ausgesetzt, der auf dem Marsboden landen sollte. Leider ist der Kontakt zu "Beagle 2" abgebrochen, sodass man derzeit nicht weiß, ob die Landung geglückt ist. Die stationäre Mini-Sonde ist mit Messinstrumenten und Mikroskopen ausgestattet, damit sollen Marsstaub, -steine und -felsen genau untersucht werden. Insgesamt sind sieben wissenschaftliche Experimente geplant.

Durch das rund 300 Millionen Euro teure Projekt soll unter anderem geklärt werden, ob es auf dem Mars Wasser gab oder gibt. Denn Wasser gilt als wichtigste Voraussetzung für Leben. Mit einem am Roboter befestigten Bohrer kann bis zu zwei Meter in die Marsoberfläche gebohrt werden und vor Ort entschieden werden, welches Gesteinsmaterial der Roboterarm dann mit an Bord transportieren soll und welches nicht.

Die mit Spannung erwartete Trägerfrequenz des europäischen Mars-Landegeräts Beagle 2 konnte in den Nachtstunden vom 25. auf den 26. Dezember 2003, nicht - wie erhofft - vom Radioteleskop in Jodrell Bank (Großbritannien) empfangen werden. Damit musste sich die ESA für den ersten Tag der Ankunft am Roten Planeten mit einem Teilerfolg, dem Einschwenken des Orbiters in die Mars-Umlaufbahn, zufrieden geben. Jetzt wird der Orbiter immer näher an die gewünschte Umlaufbahn heran manövriert, um möglichst bald mit den wissenschaftlichen Untersuchungen des Mars beginnen zu können. Der Mars Express Orbiter wird den Beagle 2 Landeplatz erst in der ersten Januarwoche überfliegen.

Falls der Mars-Lander "Beagle 2" planmäßig auf dem Mars aufgesetzt hat wird er bald mit Kameras in Bohrern und in Roboter-Greifarmen nach organischem Material auf der Marsoberfläche fahnden.

Auf den Seiten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (dlr) findest du weitere Bilder und Informationen zum Mars-Express.

rr 29. 12. 2003

Fotos: DLR

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