Entfernte Verwandte

Forscher bezeichnen ihn allerdings vorerst als Planetoiden als Planetenartigen. Es gibt aber Hinweise, dass Sedna immerhin einen Begleiter, einen Mond hat. Und nach Mars ist Sedna das zweitröteste Objekt im Sonnensystem, so viel ist sicher.

Für einen ausgewachsenen Planeten ist das Objekt zu klein. Außerdem ist seine Bahn stark elliptisch, so wie die von Kometen. An seinem sonnennächsten Punkt ist Sedna 70 Mal soweit von der Sonne entfernt wie die Erde, am sonnenfernsten Bahnpunkt ist die Distanz 1000 Mal so groß wie die Entfernung Erde Sonne. Für einen Sonnenumlauf braucht Sedna 10.500 Jahre. Ein Tag, also die Rotation um die eigene Achse, dauert auf Sedna 40 Erdtage.

Seit 1992 sind immerhin fünf Objekte mit einem Durchmesser von mehr als 1000 km entdeckt worden. Sie stammen alle aus dem Kuipergürtel, der jenseits der Plutobahn liegt. Dort sammeln sich aufgrund der Schwerkraftverhältnisse und aufgrund von Kollisionen Asteroiden und deren Bruchstücke. Noch viel weiter außerhalb soll die Oortsche Wolke liegen. Von dort kommen die Kometen, die nur alle paar hundert Jahre in unserem Sonnensystem auftauchen. Und eben auch Sedna.Foto:Caltech/NASA

Entdeckt wurde das zunächst formal 2004 DW genannte Objekt von einem Teleskop in Kalifornien. Die kontinuierliche Himmelsbeobachtung ist Teil eines Programms, das nach Asteroiden in Erdnähe Ausschau hält. Seinen Namen erhielt der neuentdeckte Himmelskörper nach der Meeresgöttin der Inuit (Eskimos). Weitere Einzelheiten werden mit dem 2003 gestarteten Spitzer Space Teleskop erforscht.

Foto:Caltech/NASA

Seit 1930, dem Jahr, in dem Pluto entdeckt wurde, ist Sedna das größte Objekt, das in unserem Sonnensystem gefunden wurde. Es hat einen Durchmesser von 1800 Kilometern, Pluto hat einen von 2300 km. Von Sedna aus betrachtet ist die Sonne nicht größer als ein Stecknadelkopf. Entsprechend kalt ist es auch: Minus 240 Grad Celsius, auf Leben braucht dort niemand zu hoffen.

Wann ist ein Planet ein Planet?

Das lässt sich ganz streng nicht beantworten. Einige Forscher sind der Ansicht, auch Pluto sei kein Planet sondern ein so genanntes Trans-Neptun-Objekt. Dazu zählt neben Pluto und Sedna auch der große Asteroid Quaoar. Der hat aber, anders als Pluto und Sedna, keine stabile Umlaufbahn, das heißt, er taumelt mehr oder weniger beliebig um die Sonne.

Ob etwas als Planet bezeichnet wird hängt auch von seiner Entstehungsgeschichte ab. Ist ein Objekt zusammen mit den anderen Planeten zu Beginn des Sonnensystems entstanden? Ist es ein Bruchstück eines Zusammenstoßes? Wurde es durch Schwerkraft eingefangen?

Planeten sind auf jeden Fall Himmelskörper, die nicht selbst leuchten und den drei Keplerschen Gesetzen gehorchen. Die drei Gesetze besagen grob Folgendes:

Das erste Gesetz macht Aussagen über die Form der Umlaufbahn eines Planeten um seine Sonne und die Position der Sonne.

Das zweite Gesetz besagt, dass sich ein Planet in Sonnennähe schneller bewegt als in Sonnenferne.

Und das dritte Gesetz besagt, dass die Größe der Umlaufbahn und die Geschwindigkeit des Planeten in einem bestimmten Zusammenhang stehen.

Falls sich die Wissenschaftler aber darauf verständigen dass Sedna doch ein Planet ist, hat unser aufmerksamer Leser Fabian Künzli den Planeten-Merkspruch vorsorglich schon einmal erweitert: Mein Vater Erklärt Mir Jeden Sonntag Unser Neues Planeten-System.

Beste Grüße nach Aargau / Schweiz / Europa (Nicht-EU) / Erde / Sonnensystem / Weltall!

Leseprobe: Wie entstand unser Sonnensystem

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