Edwin P. Hubble - Begründer der Urknall-Theorie

Edwin P. Hubble - Bahnbrechende Erkenntnisse über das Weltall

Edwin Powell Hubble wurde am 20. November 1889 in Marshfield/Missouri geboren. Als Kind verschlang er die Bücher von Jules Verne und Henry Rider Haggard. Schon in der Schule fiel seine naturwissenschaftliche Begabung auf. Als er zwölf Jahre alt war, führte er einen regen Briefwechsel mit seinem Großvater über den Planeten Mars, ob dort Leben möglich wäre. Diese Briefe veröffentlichte der Großvater in der Zeitung.

Talentierter Student

Der junge Edwin Hubble entsprach gar nicht dem Klischee eines Wissenschaftlers. Er war ein begeisterter Boxer und brach den Hochsprungrekord seiner Schule.

Er bekam ein Stipendium für die Universität von Chicago, wo ihn die Vorlesungen des Astronomen George Hale beeindruckten, mit dem er später auch zusammenarbeitete. Obwohl Hubbles Vater darauf bestand, dass er Jura studieren sollte, handelte seine Doktorarbeit von der Verteilung der Galaxien. Das war 1917, zu diesem Zeitpunkt arbeitete er bereits seit drei Jahren am Yerkes-Observatorium. Der Erste Weltkrieg unterbrach Hubbles Forschungen. Er ging als Soldat nach Frankreich und erreichte den Rang eines Majors.

Erforschung der Galaxien

Nach dem Krieg folgte er 1919 einer Einladung von George Hale und ging als Mitarbeiter an das Mount Wilson- Observatorium. Dort konnte er 1923 beweisen, dass der Andromedanebel M31 weit außerhalb unserer Milchstraße liegt und aus vielen Sternen besteht, die man wegen ihrer großen Entfernung nicht mehr einzeln unterscheiden kann. 1925 legte Hubble eine neue, heute noch weitgehend gültige Klassifizierung der Galaxien vor.

Die Urknall-Theorie

1929 entdeckte Hubble durch Aufspaltung des Lichtes weit entfernter Galaxien in die dem Regenbogen ähnlichen Spektralfarben eine Farbverschiebung in Richtung zum Rot, was einer Verlängerung der Wellenlänge dieses Lichtes entspricht.

Solche Rotverschiebungen von Lichtspektren entstehen durch ständige Vergrößerung des Abstandes von Lichtquelle und Beobachter. Aus dieser Spektrallinienverschiebung schloss er auf ein sich ausdehnendes Weltall. Hubbles Ergebnisse bildeten die Basis für die Urknalltheorie, die 1931 von dem belgischen Georges Edouard Lemaître auf einem Kongress in London vorgestellt wurde. Die Bezeichnung Urknall oder Bing Bang wurde der Theorie übrigens erst von ihren Kritikern verpasst. 


Hubble hatte seine Beobachtungen aus dem Umkehrschluss abgeleitet, dass wenn das Universum sich ausdehnt es einmal auf einen einzigen Punkt konzentriert gewesen sein musste. Also alles aus einer einzigen Urmasse entstand, die auseinander geflogen ist.

Aus den beobachteten und errechneten Ausdehnungsgeschwindigkeiten rechnete Hubble aus, wann das Weltall auf einen Punkt zusammengeschrumpft gewesen sein musste. Die Zeitdauer bis dahin musste mit dem Alter des Weltalls übereinstimmen.

Demnach wurde das gesamte Universum vor etwa 15 15 Milliarden Jahren aus einem gewaltigen Lichtblitz geboren, in dem die Materie erst in Form von Elementarteilchen entstand. Erst nach 300.000 Jahren hatte sich der Kosmos durch Ausdehnung so weit abgekühlt, dass Atome von Wasserstoff, Helium und Spuren von Lithium entstehen konnten, wodurch der Weg für das Licht durch das Weltall frei wurde. Damit war die Entwicklung des Kosmos eingeleitet, in dem die Gravitation zur dominierenden Kraft wurde.

Die Ergebnisse von Edwin P. Hubbles Arbeiten veränderten das Weltbild grundlegend. Er starb am 18. September 1953 an einer Gehirnblutung. Zu Ehren seiner Forschung wurde das US-amerikanische Weltraumteleskop nach ihm benannt.
15. 11. 2004 Text: RR, Bild: California Institute of Technology

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