Die Internationale Raumstation (ISS)

Alexander Gerst ist der erste deutsche Kommandant der Internationalen Raumstation (ISS). Von sechs Monaten im All leitet er die ISS drei Monate lang.

 

Am 6. Juni 2018 startete Astronaut Alexander Gerst in einer Sojus-Rakete mit zwei Kollegen aus den USA und Russland  zu seiner bisher herausforderndste Aufgabe als Astronaut. Gerst arbeitet sechs Monate auf der Internationalen Raumstation (ISS), die zweite Hälfte sogar als Kommandant. Das hat bisher erst ein Europäer vor ihm geschafft. Sein Arbeitsplatz ist 400 Kilometer von der Erde entfernt.

Die Maus auf Weltraum-Mission

Wie bei jeder ISS-Mission nehmen die Astronauten einige Gegenstände mit Symbolcharakter mit. So hat Gerst die Maus und den Elefanten von der "Sendung mit der Maus" dabei. Für die Maus ist es bereits die dritte Weltraum-Mission. Damit ist sie schön öfter auf der ISS gewesen als Gerst selbst. Außerdem hat Gerst unter anderem ein Stück der Berliner Mauer und ein T-Shirt des Kinderhilfswerks Unicef im Gepäck. Und damit der Schwabe nicht auf seine Lieblingsspeisen verzichten muss, wurde für ihn spezielles "Spacefood" in der Dose entwickelt: Maultaschen und Käsespätzle. 

Was ist die ISS?

Die Internationale Raumstation, ISS, ist ein Gemeinschaftsprojekt von 16 Nationen. Alle Teilnehmer träumten davon mit der ISS ein riesiges, ständig bemanntes, Forschungslabor im Weltraum zu schaffen. Mit Versuchen in der Schwerelosigkeit sollen Geheimnisse um physikalische und chemische Prozesse auf der Erde gelüftet werden. Das Mammutprojekt kostete mehr als 100 Milliarden Dollar.

Wie entstand die Idee einer bemannten Internationalen Raumstation?

Die Idee einer bemannten Weltraumstation in der Erdumlaufbahn hatten schon die ersten Raketen- und Weltraumforscher. Der Physiker Wernher von Braun war 1952 der Erste mit konkreten Plänen.
1984 konnte dann mit den Arbeiten begonnen werden. Um das Großprojekt finanzieren zu können, lud der damalige amerikanische Präsident, Ronald Reagan, andere Industrienationen zur Zusammenarbeit ein. Dadurch werden gleichzeitig das weltweite Wirtschaftswachstum und der Weltfrieden gefördert.

Fakten zur ISS

An der Entstehung der International Space Station, kurz ISS, arbeiteten neben den Hauptinvestoren USA und Russland auch Japan, Kanada, Brasilien und elf europäische Länder mit.

Das Innere der Raumstation bietet ungefähr so viel Platz wie das Passagierabteil eines Jumbo 747. Alle Elemente der ISS zusammen ergeben eine Fläche von anderthalb Fußballfeldern. Die Größe ergibt sich vor allem durch die riesigen Sonnenkollektorensegel, die zur Energiegewinnung angebracht sind.

Auf ihrer Umlaufbahn in 400 Kilometern Höhe umkreist die Raumstation innerhalb von 90 Minuten einmal die ganze Erde. Die Astronauten können also jeden Tag 16 Sonnenauf- und Sonnenuntergänge bewundern.

Wie ist die ISS aufgebaut?

Insgesamt wiegt die Raumstation 450 Tonnen, das ist ungefähr so viel wie 450 Kleinwagen. Weil das viel zu schwer ist, um alles auf einmal ins All zu schießen, besteht die ISS aus mehr als 100 Einzelteilen. Die wurden in über 40 Flügen in den Weltraum befördert. Die Internationale Raumstation enthält insgesamt sechs Forschungsmodule und zwei Schlafquartiere.

Wozu ist die ISS überhaupt da?

Die internationale Raumstation ist ein vollausgerüstetes Großforschungsinstitut in der Erdumlaufbahn. Geforscht wird nach wie vor über die Wirkung der Schwerelosigkeit auf den menschlichen Körper und andere Lebewesen. Auch mit dem Gedanken im Hinterkopf später einmal Leben auf einem Planeten im All anzusiedeln.
Außerdem wollen die Wissenschaftler in der Schwerelosigkeit physikalische, chemische und biologische Prozesse auf der Erde besser verstehen lernen. Zum Beispiel, wieso Pflanzen eigentlich wissen, in welche Richtung sie wachsen müssen und wieso Kristalle im All schneller und reiner wachsen.

Noch mehr zum Thema erfährst du in WAS IST WAS Band 16. Planeten und Raumfahrt. Expedition ins Weltall

sowie in in WAS IST WAS Internationale Raumstation