Der Astrophysiker Joseph Hooton Taylor jr.

Für die Entdeckung des Pulsars PSR 1913+16 in einem Doppelsternsystem erhielt Joseph H. Taylor zusammen mit seinem Kollegen Russell Hulse den Nobelpreis für Physik. Durch diesen neuen Typus von Pulsar konnte Einsteins Relativitätstheorie bestätigt werden.

Joseph Hooton Taylor wurde am 29. März 1941 in Philadelphia (USA) geboren.

Später zog die stark in der Glaubensgemeinschaft der Quäker verwurzelte Familie auf die Farm des Großvaters in den US-Bundesstaat New Jersey. Zusammen mit seinen fünf Geschwistern wuchs der kleine Joseph sehr behütet auf.

Bereits in jungen Jahren zeigte er ein reges Interesse für Hochfrequenzelektronik. Am Haverford College entdeckte er seine Leidenschaft für die Naturwissenschaften  und schloss 1963 mit dem Bachelor-Grad (B.A.) im Hauptfach Physik ab. Später studierte er  an der renommierten Harvard University, wo er 1968 zum Doktor der Astronomie (Ph.D.) promoviert wurde.

Taylor lehrt an der Universität Princeton in New Jersey und gilt als einer der wegweisenden Experten bei der Erforschung von Pulsaren.


Was ist ein Pulsar?


Der Begriff Pulsar ist ein Kunstwort aus der englischen Beschreibung "Pulsating source of radio emission" für Sterne, deren Eigendrehung kosmische Radiofrequenzstrahlung erzeugt.


In regelmäßigen Abständen von wenigen Millisekunden geben sie Signale ab. Liegt die Erde im Strahlungsfeld, empfängt man wie von einem Leuchtturm regelmäßig wiederkehrende Signale.

Die Rotationsdauer eines Pulsars ohne Begleiter liegt zwischen 0,01 und 8 Sekunden.  Der erste Pulsar wurde am 28. November 1967 von Jocelyn Bell und ihrem Doktorvater Antony Hewish entdeckt.

Einstein hatte doch Recht

Zusammen mit Russell Hulse fand Taylor den so genannten "Doppelpulsar" PSR 1913+16, ein System aus zwei einander in weniger als acht Stunden umkreisenden Pulsaren.

Die Bahnperiode dieser Sterne verkürzt sich ständig in einer Weise, die nur durch die Abstrahlung von Gravitationswellen gemäß der allgemeinen Relativitätstheorie erklärt werden konnte.


Hulse und Taylor erhielten dafür 1993 den Nobelpreis für Physik.


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Text: RR, 28. 3. 2011, Fotos: Betsy Devine (Taylor mit Ehefrau, cc by sa 3.0), NASA (Pulsar-Aufnahmen des Hubble-Weltraumteleskops)

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