Asteroid verfehlt die Erde nur knapp

Am Freitag, 15. Februar 2013, wird der Asteroid 2012 DA14 gegen 20.40 Uhr in weniger als 30.000 Kilometern Entfernung an der Erde vorbeifliegen. Damit befindet er sich näher an der Erde als die sogenannten geostationären Satelliten. Was das ist und ob Gefahr für unseren Planeten besteht, erfahrt ihr hier

Wann wurde der Asteroid 2012 DA14 entdeckt?



Am 23. Februar 2012 entdeckten drei Amateurastronomen am La Sagra-Observatorium in Spanien den winzigen Himmelskörper, der sich rasch bewegte. Sie meldeten ihre Beobachtung an das von der NASA finanzierte Minor Planet Center. Dort registriert und benennt man Objekte wie den entdeckten Asteroiden. So weiß man, was sich alles um die Erde herum im Weltraum tummelt und ihr womöglich eines Tages gefährlich werden kann.



Eine künstlerische Darstellung der Begegnung des Asteroiden und der Erde, wie ein Künstler der NASA sie sich vorstellt.



Nach dem man die vorläufige Bahn des Asteroiden ermittelt hatte, stellte sich heraus, dass er am 16. Februar 2012 der Erde bis auf 2,5 Millionen Kilometer nahe kam. Das entspricht mehr als der 6-fachen Entfernung Erde-Mond. Weitere Berechnungen der zukünftigen Bahn zeigten, dass er am 15. Februar 2013 der Erde sehr nahe kommen würde.


Er hat eine geschätzte Größe von etwa 50 Metern, was zu einem gewaltigen Krater führen würde, wenn er auf der Erde einschlüge. Aber es wäre kein weltweites, geologisch katastrophales Ereignis wie der Meteorit, der zur Auslöschung der Dinosaurier beitrug. Dennoch hätte der Einschlag eines solchen Geschosses, etwa in Europa, dramatische Auswirkungen auf Mensch, Gesellschaft und Wirtschaft.


Wie nah ist sehr nah?


Nachdem man den Asteroiden eine Zeit lang verfolgt hatte, konnte man immer genauer berechnen, auf welcher Bahn sich der Asteroid bewegt. Aktuelle Berechnungen von Anfang Februar 2013 zeigen nun, dass 2012 DA14 sich der Erde am 15. Februar bis auf 28.000 Kilometer nähern wird.



Eine Darstellung der Asteroidenbahn. In der Mitte befindet sich die Erde, der Ring darum stellt die Bahn geostationärer Satelliten beispielhaft dar. Wie man sieht, kreuzt die als graue Linie dargestellte Asteroidenbahn den sogenannten geosynchronen Ring. Die Linien oben und unten sind Teile der Mondbahn.

Das ist für kosmische Verhältnisse sehr, sehr nah. Der Mond ist mehr als zehn Mal weiter entfernt. Geostationäre Satelliten umkreisen die Erde in einem Abstand von 36.000 Kilometern. Sie sind so im Weltall positioniert, dass sie immer über einem Ort der Erde stehen. Dazu gehören beispielsweise Fernsehsatelliten, die immer das gleiche Gebiet, etwa Deutschland und Europa, bestrahlen.


Stellt der Asteroid 2012 DA14 eine Gefahr dar?


Nein, der Asteroid stellt keine Gefahr für die Erde und die Menschen dar. Aber er zeigt, dass es jederzeit möglich ist, dass ein Himmelskörper der Erde sehr nahe kommt oder sogar einschlägt. Zwar wird der erdnahe Weltraum in gewissem Umfang überwacht, aber eine vollständige Absicherung gegen kosmische Bomben gibt es aktuell nicht. Auch gibt es bislang keine erprobten Abwehrmaßnahmen, sollte ein himmlischer Stein einmal auf dem Weg in Richtung Erde befinden.


Der nahe Vorbeiflug an der Erde hat aber Auswirkungen auf den Asteroiden. Die Schwerkraft der Erde verändert seine Bahn, so dass er statt wie bisher 368 Tage für eine Runde um die Sonnen nun nur noch 317 Tage brauchen wird. Vorher verlief seine Bahn hauptsächlich außerhalb der Erdbahn solche Asteroiden werden als Apollo-Asteroiden bezeichnet.


Nach der Begegnung mit der Erde verläuft seine Bahn größtenteils innerhalb der Erdbahn, 2012 DA14 gilt nun als sogenannter Aten-Asteroid. Die nächsten Begegnungen mit der Erde werden in relativ großem Abstand stattfinden.


Asteroiden, Kometen, Meteore und Meteorite


Asteroiden sind Himmelskörper, die wenige Meter bis viele Kilometer groß sein können. Sie bewegen sich innerhalb des Sonnensystems auf planetenähnlichen Bahnen um die Sonne.

Kometen sind Himmelskörper, die entweder im Sonnensystem auf langen Bahnen um die Sonne kreisen, oder die das Sonnensystem nach einem Vorbeiflug der Sonne wieder verlassen. Bei der Annäherung an die Sonne zeigen sie den typischen Schweif aus Gas.

Meteoroiden sind Himmelskörper, die sich im Sonnensystem um die Sonne bewegen. Ihre Größe reicht von wenigen Millimetern bis hin zu mehreren Metern. Wenn sie in die Erdatmosphäre eintreten und diese zum Glühen bringen, nennt man sie auch Sternschnppen. Ein Meteoroid, der es bis auf den Erdboden schaffen, nennt man auch Meteorit.

Die Abgrenzung zwischen Asteroid und Komet ist auch in der Fachwelt manchmal nicht ganz eindeutig.


Übrigens


2012 DA14 hat nichts mit dem Meteoriteneinschlag in Russland am Freitag morgen zu tun.


Hier findest du das interaktive Sonnensystem der NASA, samt Sonden, Satelliten und 2012DA14.





Wenn dich der Weltraum interessiert, dann wirf doch auch einen Blilck in unseren WAS IST WAS-Band 16: Planeten & Raumfahrt.

Text: -jj- 15.2.2013 // Bilder: Bahnverlauf NASA/PD; Kunstbild NASA/JPL/PD;

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