Ariane 5 erfolgreich gestartet

Die neueste Ausführung der europäischen Ariane-5-Rakete ist am 12. Februar erfolgreich gestartet. Sie kann Nutzlasten von bis zu 10 Tonnen in die Erdumlaufbahn bringen.


Nach einem perfekten Start von Europas Raumflughafen in Französisch-Guayana um 18.03 Uhr Ortszeit (22.03 Uhr MEZ) setzte der Träger (Ariane-Flug 164) zwei Satelliten in der vorausberechneten Übergangsbahn aus. Ab ihrem zweiten Flug, der für Mitte des Jahres geplant ist, wird die Ariane-5 ECA Europas neues Arbeitspferd für den Transport schwerer Nutzlasten in die geostationäre Umlaufbahn und darüber hinaus sein. Dieser Erfolg ebnet den Weg für die kommerzielle Nutzung der "Ariane-5 ECA", welche die gegenwärtig verwendete "Grundausführung" Ariane-5G ablösen soll.

Nervenkitzel

Auch bei diesem zweiten Start einer Ariane-5-ECA wurde es spannend: 59 Sekunden vor dem Zünden des Haupttriebwerks wurde der Countdown um 20.48 Uhr MEZ unterbrochen, weil Probleme mit Druckmessgeräten auftauchten. Kurz vor Ende des Startfensters hob die Rakete schließlich um 22.03 Uhr ab. Als acht Minuten später die erste Stufe abgestoßen wurde, deren Versagen Ende 2002 zum Scheitern des Jungfernfluges geführt hatte, war der Jubel groß.

LKW für das Weltall

"Die Ariane-5 ECA verfügt über zwei verbesserte Feststoffzusatzraketen, die gegenüber der Grundausführung insgesamt 60 Tonnen mehr Schub leisten. Auch die kryotechnische Hauptstufe wurde aufgerüstet und kann nun 15 Tonnen zusätzlichen Treibstoff mitführen; angetrieben wird sie vom neuen Triebwerk Vulcain-2, einer Weiterentwicklung des Vulcain-1, das 20 % mehr Schub leistet. Damit kann die Ariane-5 ECA kommerzielle Satelliten in fast jeder denkbaren Kombination in den Orbit befördern. Arianespace kann dadurch wieder systematisch Doppelstarts anbieten, was den bisherigen Generationen von Ariane-Trägern ihren Erfolg gesichert hat.

Kostbare Fracht

Schon 20 Minuten nach dem Start setzte die Ariane in 897 Kilometern Höhe den Fernmeldesatelliten XTAR-EUR für die Streitkräfte der USA und Spaniens und einen Mikro-Forschungssatelliten für Flüssigkeitsexperimente auf geostationären Erdumlaufbahnen aus. Nach seiner anfänglichen orbitalen Erprobung soll XTAR-EUR abhörsichere Kommunikationsdienste bieten.

Um die Vermehrung von Raumfahrtschrott zu begrenzen, wird der dritte, in Deutschland gebaute Passagier, Maqsat B2, mit der Oberstufe des Trägers verbunden bleiben. Mit dieser 3 500-kg-Attrappe sollte das dynamische Verhalten eines kommerziellen Satelliten innerhalb der Nutzlastverkleidung der Ariane-5 simuliert werden. Ein eigenes Telemetriesystem übermittelte in allen Flugphasen vom Start bis zur Einbringung in die Umlaufbahn Daten über das Nutzlastumfeld. Der mit einer Reihe von Kameras ausgerüstete Satellit lieferte außerdem aufregende Bilder mehrerer Schlüsselphasen, darunter die Abtrennung der Feststoffzusatzraketen und das Aussetzen der in der oberen Hälfte des Sylda-Adapters untergebrachten Nutzlast.

Auf der Seite der esa findest du mehr Informationen zur Ariane-5-Rakete.

Text: RR/esa, Fotos: ESA/CNES/ARIANESPACE-S. CORVAJA

14. 2. 2005

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