Apollo 16 die fünfte Mondlandung

Am 20. April 1972 landete die Mondlandefähre Orion auf dem Mond. Es war das fünfte Mal seit Neil Armstrong und der Apollo 11-Mission, dass Menschen auf dem Mond spazierten. Den Astronauten John Young und Charles Duke blieben drei Tage, um Gesteinsproben zu sammeln, ehe sie zu Erde zurückkehrten.


Die Vorbereitungen

Die Besatzung für die fünfte Mondlandung der Geschichte bestand aus John Young (mitte), der schon mit Apollo 10 Richtung Mond geflogen war und dem Mondlandefähren-Piloten Charles Duke (rechts). Der Pilot der Kommandokapsel, Ken Mattingly (links), war eigentlich schon für Apollo 13 nominiert gewesen, durfte dann aber doch nicht mit. Man hatte Angst, dass er während des Flugs die Röteln bekommen könnte, da er nicht dagegen immun war.

Eine Saturn-V-Rakete sollte das Apollo-Raumschiff Casper samt Mondlandefähre Orion in den Weltraum bringen. Am 13. Dezember 1971 wurde die Rakete zur Startrampe gebracht, wo allerdings noch Wartungsarbeiten zu erledigen waren.

Der Flug

Am 17. April 1972 um 17:54 Uhr startete die Mission Apollo 16 vom Kennedy Space Center in Florida. Im Weltraum fielen sowohl das Navigationssystem als auch das Haupttriebwerk der Orion aus. Man wurde unweigerlich an die Apollo 13-Mission erinnert, bei der ebenfalls einige Maschinen ausfielen und die Besatzung nur mit Glück gerettet werden konnte. Doch die Apollo 16 konnte fortgesetzt werden.



Am 20. April landeten sie am Descartes-Hochplateau (Roter Kreis) auf dem Mond. Die Landung konnte nicht im Fernsehen verfolgt werden, da der Sender der Landefähre Orion ausgefallen war. Die Mannschaft musste die Anlage ans Mondauto montieren, damit wieder eine Übertragung möglich war.  

Die Arbeit auf dem Mond

Während des Aufenthalts auf dem Mond mussten Young und Duke drei Außenbordaktivitäten(EVAs = Extra-vehicular Activity) durchführen. Das heißt, sie arbeiteten außerhalb der Mondlandefähre. Bei der ersten EVA wurden wissenschaftliche Geräte im Landegebiet aufgebaut und ein Fahrt zu den Kratern Flag und Ray unternommen.

Bei der zweiten EVA wurden an den Kratern Cinco, Stubby und Wreck mit einem Bohrer Kernproben aus drei Metern Tiefe entnommen. Die letzte EVA bestand aus einer 11,4 Kilometer langen Fahrt zum North Ray Krater. Sie sammelten Mondgestein und machten erstmals astronomische Aufnahmen mit einer UV-Kamera. Nach drei Tagen, fünf Stunden und vierzig Minuten kehrten sie zur Casper zurück.

Der Rückflug

Nachdem Young und Duke mit der Orion zur Kommandokapsel, die Mattingly gesteuert hatte, zurückgeflogen waren, sollte die Landefähre kontrolliert auf die Mondoberfläche stürzen. Doch sie geriet ins Trudeln und gelangte in eine Mondumlaufbahn, wo sie noch etwa ein Jahr blieb. Bevor der Rückflug angetreten wurde, setzte die Crew noch einen Satellit ab, der das Erdmagnetfeld und den Sonnenwind untersuchte.

Während des Rückflugs führte Mattingly noch einige Reparaturen außerhalb der Kapsel durch. Die Astronauten mussten während des Wiedereintritts in die Atmosphäre der Erde eine Erdbeschleunigungskraft von 7,19 g (7,19 mal das eigene Körpergewicht) aushalten. Es war die höchste bei einer Apollo-Mission. Am 27. April 1972 wasserte die Casper im Meer. Die Mannschaft wurde darauf vom Flugzeugträger USS Ticonderoga an Bord genommen. Die Crew brachte 95,8 Kilogramm Mondgestein mit zur Erde.


Wertvoller Mondstaub

Nun hat die NASA angefangen das Mondgestein, das bei den Apollo-Mission auf die Erde gebracht wurde, künstlich nachzumachen. Schon in den Neunzigern hatte man damit begonnen, den Mondstaub zu "kopieren". Doch auch der Vorrat an künstlichem Mondstaub geht aktuell zur Neige. Die NASA verwendet ihn unter anderem für Verschmutzungsexperimente. Die  Auswirkungen des Feinstaubs auf Roboter und Fahrzeuge sollen untersucht werden. Dafür ist der originale Mondstaub zu schade.

Text: Jan Wrede, 04.04.07 Bilder: NASA/PD

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